Nachdem in der Lok Sabha des indischen Parlaments am Montag das „Transgender Persons (Protection of Rights) Bill 2018“ angenommen wurde, macht Indiens LGBTIQ*-Community gegen den Beschluss mobil. Das Gesetz sei rückschrittlich und fehlerhaft und trage statt zum Schutz zur Kriminalisierung von Trans*-Communities bei
Foto: instagram.com/sumidas006
„Wir akzeptieren diese Gesetz in seiner aktuellen Form nicht. Es ist rückschrittlich und schadet unserer Existenz“, schreibt Arindam-Sumi bei Instagram und postet ein Bild von der symbolischen Verbrennung des Gesetzestextes.
Unter dem Hasthag #StopTransBill2018 wird derzeit in den sozialen Netzwerken zur Unterzeichnung einer Petition aufgerufen, die das Inkrafttreten eines neuen indischen Trans*-Gesetzes aufhalten soll. Über das „Transgender Persons (Protection of Rights) Bill 2018“ wird seit Monaten gestritten. Die erhitzten Debatten führten dazu, dass die am Montag in der Lok Sabha (Volksversammlung) des indischen Parlaments angenommene Gesetzesfassung ganze 27 Änderungen gegenüber dem ursprünglichen Entwurf enthält. Dadurch seien Verwässerungen und Rückschritte festgeschrieben worden, die den mottogebende „Rechtsschutz“ ins Gegenteil verkehrten, so LGBTIQ*-Aktivisten.
„In der vorliegenden Form hält das Gesetz an laschen Konsequenzen und Bestrafungen für Diskriminierung und Angriffe gegen Trans*-Menschen im Vergleich zu Cis-Gender-Menschen fest. Es verletzt das Grundrecht von Transgender-Personen zu leben, wo sie wollen, indem es festlegt, dass wir sogar als Erwachsene (...) bei unseren Eltern leben oder vor Gericht ziehen müssen“, heißt es im Petitionstext, der jüngst auf der Kampagnen-Website Jhatkaa.org veröffentlicht wurde.
Zudem schreibe das Gesetz eine missverständliche Definition von Transgender fest, verwehre Trans*-Personen eine freie Geschlechtswahl und beraube viele Betroffene ihrer Lebensgrundlage, indem es betteln verbiete, aber keine Wege zur Inklusion von Trans*-Personen im Arbeitsleben aufzeige. Damit trage das Gesetz im Endeffekt mehr zur Kriminalisierung bestimmter Gruppen bei als zu ihrem Schutz. Zudem sei die Verabschiedung undemokratisch vonstatten gegangen und die Community bei der Erarbeitung des Gesetzes ausgeschlossen worden.
https://t.co/uUMvMVLEHx Send your email to MPs today! #StopTransBill2018 #StopTraffickingBill2018 https://t.co/2QTaAsARVR
— Jhatkaa.org (@Jhatkaa) 23. Dezember 2018
Unter dem Hashtag #StopTransBill2018 ist die indische Bevölkerung dazu aufgerufen, auf der Kampagnen-Website Jhatkaa.org eine Petition gegen das neue Trans*-Gesetz zu unterzeichnen
„My Body My Rights“ – neben dem Foto von der Verbrennung des Gesetzestextes (siehe oben) postete Arindam-Sumi dieses Protestbild
Menschen, die die #StopTransBill2018-Petition bereits unterschrieben haben, sind aufgerufen die aktualisierte Fassung erneut zu unterzeichnen