Ungarische Buchhandlung erhält Geldstrafe für den Verkauf von „Heartstopper“ ohne Plastikverpackung

Eine Buchhandlung in der ungarischen Hauptstadt Budapest wurde mit einer Geldstrafe belegt, weil der beliebte LGBT+-Comic „Heartstopper“ nicht foliert war. Dies ist in Ungarn vorgeschrieben, da Kinder sonst im Laden mit Homosexualität in Berührung kommen könnten. Nach Ansicht der Orbán-Regierung müssen Kinder davor geschützt werden.
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Das Bußgeld basiert auf einem umstrittenen „Homosexuellen-Propaganda“-Gesetz aus dem Jahr 2021, das in der Europäischen Union auf viel Kritik stieß. Aufgrund dieses Propaganda-Gesetzes dürfen Bücher, die Homosexualität thematisieren, nicht im Laden geöffnet werden, um „Kinder zu schützen“.

Die Buchhandlung Lira Kiskereskedelmi Kft. verkaufte „Heartstopper“ der Autorin Alice Oseman in der Kinderbuchabteilung. In der Geschichte geht es um schwule Teenager, die sich ineinander verlieben. Das Buch war nicht foliert, was dazu führte, dass die Buchhandlung eine Geldstrafe in Höhe von rund 32 000 Euro zahlen musste.

Dies ist nicht das erste Mal, dass eine Buchhandlung aufgrund des Propagandagesetzes mit einer Geldstrafe belegt wurde. Eine Buchhandelskette wurde ebenfalls mit einer Geldstrafe belegt, weil ein Buch, in dem eine Figur mit zwei schwulen Eltern vorkommt, nicht verpackt war.

Aufgrund des Propagandagesetzes hat die Europäische Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Ungarn eingeleitet und verlangt, dass das Land sein Vorgehen vor dem Europäischen Gerichtshof rechtfertigt. Zahlreiche Mitgliedstaaten, darunter die Niederlande und Belgien, unterstützen diese Klage.

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