Malta, Belgien und Dänemark sind noch immer die drei führenden Länder in Europa, wenn es um LGBT+ Gesetze geht, obwohl Belgien Dänemark überholt hat. Letztes Jahr lag Dänemark noch an zweiter Stelle, aber seit Belgien die Geschlechtsidentität und die Geschlechtsmerkmale als erschwerende Faktoren in das Strafgesetzbuch aufgenommen hat, steht Dänemark nun an zweiter Stelle.
Bedeutende Aufsteiger auf der Liste sind Spanien, Island und Moldawien. Ein wichtiger Grund für den Aufstieg Spaniens (vom 10. auf den 4. Platz) ist die Einführung des Selbstbestimmungsrechts für Transgender-Personen, was bedeutet, dass weder Arzt noch Psychologe erforderlich sind, um die Geschlechtsmarkierung in den Pässen zu ändern. In Island (vom 11. auf den 5. Platz) wurden die Geschlechtsidentität und die Geschlechtsmerkmale als erschwerende Faktoren in das Strafrecht aufgenommen. Und das Land hat einen Aktionsplan entwickelt, um Gewalt und Diskriminierung gegen LGBT+ Personen strenger zu bestrafen. Die Republik Moldau (von Platz 37 auf Platz 23) macht ebenfalls große Fortschritte bei der Gesetzgebung zum Schutz von LGBT+ Personen.
Vor allem die Niederlande, einst Vorreiter in Sachen LGBT+ Rechten, sind von Platz 13 auf Platz 14 zurückgefallen. Diese Verschlechterung ist seit mehreren Jahren zu beobachten. Das Land, das als erstes die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert hat, bietet Transgender- und Intersex-Personen relativ wenig Rechtsschutz. Auch nicht-binäre Personen sind in den Niederlanden rechtlich nicht anerkannt. Und es mangelt an der rechtlichen Anerkennung von Transgender-Eltern. ILGA beobachtet eine Zunahme der Anti-Transgender-Rhetorik im niederländischen Parlament. Darüber hinaus gibt es in den Niederlanden keine spezifischen Gesetze zur Bestrafung von Gewalt und Hassreden gegen LGBT+ Personen. Es ist nicht so sehr, dass sich die Rechte von LGBT+ Personen in den Niederlanden verschlechtern, sondern das Land hinkt in Bezug auf neue Gesetze hinterher.
Polen, Russland, Armenien, die Türkei und Aserbaidschan sind die Schlusslichter der Liste.
