Club Q-Schütze erhält lebenslange Haftstrafe

Anderson Lee Aldrich, der fünf Besucher des Queer-Clubs „Club Q“ im US-Bundesstaat Colorado getötet hat, ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Aldrich wird eine Haftstrafe von über 2000 Jahren verbüßen, die zweitlängste Strafe, die jemals im Bundesstaat Colorado verhängt wurde. Eine vorzeitige Entlassung kommt nicht in Frage.
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Der Richter bezeichnete den von Aldrich begangenen Mord als ein Beispiel für das „tiefste Unbehagen des menschlichen Herzens“. Die Tatsache, dass der Aldrich sich nach der Verhaftung als nicht-binär identifizierte, speziell auf den Club Q abzielte, hat für den Richter zusätzliches Gewicht. Daher wurde Aldrich wegen eines durch Vorurteile motivierten Verbrechens, eines Hassverbrechens, verurteilt.

Außerdem verwendete der Staatsanwalt Michael Allen gegenüber dem Schützen die Personalpronomen „er“ und „ihm“ anstelle von „sie“ und „ihnen“. „Es gibt keine Beweise dafür, dass er vor den Schüssen nicht-binär war“, erklärte Allen. „Tatsächlich zeigte er extremen Hass gegenüber Menschen aus der LGBTQ+-Community und anderen Minderheitengruppen.“

Nach Berichten amerikanischer Medien war der Prozess ein Wechselbad der Gefühle für die Familien der Opfer. Eine Mutter einer Überlebenden des Massakers flehte den Richter während des Prozesses an, „diese Bestie in die Tiefen der Hölle zu sperren“. Ihre Tochter wurde von neun Kugeln getroffen.

Es wird jedoch auch Kritik an den Behörden geübt. Es wird argumentiert, dass Aldrich keine Waffe gehabt hätte, wenn das Gesetz durchgesetzt worden wäre. Denn Aldrich hatte bereits mehrfach Kontakt mit der Polizei und der Justiz gehabt. Ein Jahr vor dem Anschlag auf den Club Q wurde Aldrich verhaftet, weil sier im Internet geschrieben hatten, dass sier „der nächste Massenmörder“ werden wollten. Aldrich ließ sich dabei von rechtsextremen Terrorakten inspirieren, wie etwa dem Anschlag in Christchurch, Neuseeland, im Jahr 2019.

 

Außerdem betrieb Aldrich eine Neonazi-Website. Die Art und Weise, wie die Waffe beschafft wurde, wird noch untersucht.

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