Die 21-jährigen Opfer waren am Samstagabend auf dem Aristoteles-Platz in Thessaloniki unterwegs. Sie wurden schnell von einer Gruppe Jugendlicher belagert, die hauptsächlich aus Männern bestand. Diese Gruppe wuchs schnell, einige griechische Medien berichteten von 150 bis 200 Personen. Viele von ihnen trugen Kapuzen und filmten den Gewaltausbruch mit ihren Handys. Die Angreifer spuckten die Opfer an und bewarfen sie mit Gegenständen, darunter auch Glasflaschen.

Das Paar suchte Zuflucht in einem Restaurant, aber das stoppte die Gewalt nicht. Es wurde gegen die Fenster geschlagen und versucht, das Personal davon zu überzeugen, das Paar aus dem Restaurant zu werfen. 21 Jugendliche wurden von der Polizei festgenommen.

Der Angriff löste große Empörung und Wut innerhalb der LGBT+-Community aus, die sich am Sonntagabend versammelte, um gegen die Gewalt zu demonstrieren. Griechischen Medienberichten zufolge wurden bei der Demonstration 13 Randalierer festgenommen.

Auch der Bürgermeister der Stadt meldete sich zu Wort: „Wir verurteilen den vulgären, [diskriminierenden] Angriff im Herzen unserer Stadt aufs Schärfste. Akzeptanz ist ein Zeichen von Kultur und Demokratie. Im bunten, inklusiven Thessaloniki gibt es dafür keinen Platz.“ Lokale LGBT+-Organisationen betonen, dass es in Thessaloniki, der diesjährigen Hauptstadt des European Pride, noch viel zu tun gibt.

Gleichgeschlechtliche Ehe

Obwohl die gesellschaftliche Akzeptanz von LGBT+-Personen in Griechenland hinter anderen westeuropäischen Länder zurückbleibt, macht das orthodox-christliche Land langsam Fortschritte. Im vergangenen Monat hat Griechenland die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare legalisiert.