Die Aufnahmen der sich paarenden Wale markieren das erste Mal, dass sexuelle Handlungen von Buckelwalen überhaupt beobachtet wurden. Darüber hinaus ist es selten, dass Forscher den Penis eines männlichen Buckelwals gesehen haben: Die über einen Meter langen Genitalien ragen kaum hervor, nur beim Wasserlassen und bei der Paarung.

Einer der Wale hielt den anderen mit seinen Flossen fest, so dass er eindringen konnte. Den Forschern zufolge wirkte der penetrierte Wal deutlich schwächer. Er wurde als "abgemagert" und mit Walläusen übersät beschrieben.

Stephanie Stack, Walforscherin bei der Pacific Whale Foundation und Hauptautorin des neuen Artikels, sagte dem Guardian: „Diese Entdeckung stellt unsere vorgefassten Meinungen über das Verhalten von Buckelwalen in Frage. Während wir die komplexen sozialen Strukturen dieser unglaublichen Kreaturen schon lange erkannt haben, ist es ein einzigartiges und bemerkenswertes Ereignis, zum ersten Mal Zeuge der Kopulation zweier männlicher Wale geworden zu sein.“

Die Forscher spekulieren, dass homosexuelles Verhalten bei Buckelwalen Teil des Praktizierens von Sex oder der Behauptung von Dominanz über Gleichaltrige sein könnte. Es ist seit langem bekannt, dass auch andere Meeressäugetiere, darunter Delfine und Orcas, homosexuelles Verhalten zeigen.