Der 34-jährige Politiker ist derzeit Bildungsminister, aber aufgrund einer Kabinettsumbildung von Präsident Emmanuel Macron rückt der wortgewandte Attal in das zweithöchste politische Amt auf.

Attals Stern erstrahlte während der COVID-19-Pandemie, wo er als Sprecher des Premierministers für Aufsehen sorgte. In seiner jetzigen Funktion als Bildungsminister machte sich der linksgerichtete Politiker bei der rechten Flanke beliebt, indem er die Abaya, ein islamisches Kleidungsstück, in öffentlichen Schulen verbot. Das französische Schulsystem folgt einem strengen Neutralitätsprinzip, das die Toleranz religiöser Kleidung verbietet.

Der französische Präsident Macron sieht in Attal jemanden, der neue Energie in sein Regierungsteam bringen kann. Auf Twitter/X sagt er zu Attal: "Ich weiß, dass ich auf Ihre Energie und Ihr Engagement zählen kann, um das von mir angekündigte Erneuerungsprojekt zu verwirklichen."

Attal wird der erste homosexuelle Premierminister Frankreichs sein. Sein Coming-out vor einigen Jahren war jedoch nicht geplant. Ein ehemaliger Klassenkamerad outete ihn, als Attal 2018 einen Kabinettsposten erhielt. Nach diesem unfreiwilligen Coming-out sprach er sich häufig gegen Mobbing und Homophobie aus und berichtete von seinen eigenen Erfahrungen.

Attal ist derzeit mit dem Mitglied des Europäischen Parlaments Stéphane Séjourné, einem Vertrauten von Emmanuel Macron, liiert.