„Stoppt die Verbreitung der LGBT-Kultur!“: Razzia in Malaysias ältester Gay-Bar

Drei Jahrzehnte trotzte die „Blue Boy“-Bar in Kuala Lumpur den malaysischen Gesetzen gegen Homosexualität. Am Samstag fand im Club eine große Razzia mit 20 Festnahmen statt. Ein Generalsekretär: „Wir müssen die Verbreitung von LGBT-Kultur stoppen“
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Drei Jahrzehnte trotzte die  „Blue Boy“-Bar in Kuala Lumpur den malaysischen Gesetzen gegen Homosexualität. Am Samstag fand im Club nun eine große Razzia mit 20 Festnahmen statt. Der Generalsekretär der Region: „Wir müssen die Verbreitung von LGBT-Kultur stoppen“   

Die Botschaft, die Generalsekretär Datuk Seri Hadnan Md Ikshan am Samstag über den Facebook-Kanal der Planungs- und Entwicklungsbehörde von Kuala Lumpur aussandte, war deutlich: „Möge diese Aktion dazu beitragen, die Verbreitung der LGBT-Kultur in unserer Gesellschaft einzudämmen.“ Die Aussage war der Schlusssatz einer Kurzmitteilung, in der die Behörde die Razzia in einem „berühmten Gay-Club in Kuala Lumpur“ verkündete. Man sei informiert worden, dass dieser Club seit fast 20 Jahren „illegalen Aktivitäten“ nachgehe. Die Regierung sei sehr daran interessiert, die Umtriebe „dieser Radikalen“ zu verstehen. Der Info-Post wurde mit Fotos von der Razzia illustriert.

Das malaysische Nachrichtenportal wurde etwas konkreter. So sollen von den insgesamt 60 Anwesenden 20 Männer vorläufig festgenommen worden sein. Das „Blue Boy“ ist die älteste Gay-Bar in Kuala Lumpurs Vergnügungsviertel Bukit Bintang. Neben normalem Kneipenbetrieb finden dort auch Cabaret-Abende und Drag-Shows statt. In den knapp 30 Jahren seines Bestehens war der Club bisher noch nie gefilzt worden. In Malaysia ist gleichgeschlechtlicher Sex verboten und kann mit bis zu 20 Jahren Haft bestraft werden (blu berichtete) .Die „Blue Boy“-Razzia ging mit einer groß angelegten Anti-Drogen-Kampagne in Bukit Bintang einher. Dass sie dennoch Teil einer antischwulen Kampagne war, beweist neben der Aussage des Generalsekretärs die Tatsache, dass die Beamten auch gegenüber World of Buzz keine konkreten Verdachtsmomente bezogen auf die Traditions-Bar mitteilen konnten.     

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