Die gewerkschaftlichen Parteien des Landes riefen im letzten Moment zu einer Debatte auf, um die geplanten Gesetzesänderung zu stoppen. Es war die erste Debatte seit mehr als zwei Jahren. Da es in Nordirland keine funktionierende Regierung gibt (da Sinn Féin und die DUP keine Vereinbarung zur Aufteilung der Macht treffen können), hatte das Treffen allerdings keine Auswirkungen auf die geplanten Gesetzesänderungen. Westminster gab der Region bis zum 21. Oktober um Mitternacht Zeit, eine Einigung zu erzielen und die Regierung wiederherzustellen, um die vorgeschlagene Gesetzesänderung zu verhindern. Da diese Frist um Mitternacht ablief, sind gleichgeschlechtliche Ehen und Abtreibungen nun ab dem Jahr 2020 in Nordirland legal.
Die Parteien, die sich für die gleichgeschlechtliche Ehe aussprachen, haben sich nicht an der Debatte in Stormont beteiligt. Michelle O’Neill, Vizepräsidentin von Sinn Féin, bezeichnete die Veranstaltung als „Stunt“. Sie schrieb auf Twitter: „Ab Mitternacht hat der Norden einen großen Schritt nach vorne in Bezug auf LGBT+ und Frauenrechte gemacht. Ich möchte all jenen danken, die sich über Jahrzehnte für diese Grundrechte eingesetzt haben.“
Die ersten Trauungen finden am 14. Februar, dem Valentinstag, statt. Nordirland ist die einzige Region im Vereinigten Königreich, in der die gleichgeschlechtliche Ehen bislang noch illegal war. In Irland können auch gleichgeschlechtliche Paare heiraten.