Kommt Macron zu den Gay Games?

Wenn in einer Woche die Gay Games in Paris starten ist dank Botschaftern wie Jean-Paul Gaultier und Olympia-Fechterin Isabelle Lamour Promialarm vorprogrammiert. Aber wird sich auch Frankreichs Präsident Macron blicken lassen? Ein Foto macht Hoffnung
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Wenn in einer Woche die Gay Games in Paris starten ist dank Botschaftern wie Jean-Paul Gaultier und Olympia-Fechterin Isabelle Lamour Promialarm vorprogrammiert. Aber wird sich auch Frankreichs Präsident Macron blicken lassen? Ein Foto macht Hoffnung

Dass sich in Emmanuel Macrons En-Marche-Bewegung viele Fürsprecher der französischen LGBTIQ*-Community tummeln, zeigte sich zuletzt beim Skandal um die übermalten Regenbogenzebrastreifen im Marais-Viertel (blu berichtete). Dass seine Frau Brigitte das Zeug zur Fag Hag hat, beweist nicht zuletzt ihre Freundschaft zu Luxemburgs First Husband Gauthier Destenay (blu berichtete). Bei den Gay Games, die vom 4. bis 12. August in Paris stattfinden, könnte sich nun zeigen, ob das Präsidentenpaar sich auch demonstrativ hinter die Anliegen der queeren Community stellt. Bei der Veranstaltung werden 10.317 Athleten aus aller Welt im Zeichen eines inklusiven und fairen Sports antreten. Die Eröffnungszeremonie findet im geschichtsträchtigen Stade Jean Bouin statt. Danach gibt's eine Gala-Party im Grand Palais. Beides sind repräsentative Events und Örtlichkeiten, die die Macrons nutzen könnten, um ein Zeichen zu setzen. 

Dass sich einige Franzosen derzeit Hoffnung machen, ihren Präsidenten bei den Gay Games zu sehen, liegt auch daran, dass das Ehepaar Macron Ende Juni bei der Fête de la Musique mit einem Foto im Kreise von Drag- und Queer-Queens für Aufsehen sorgte. Das Bild wurde von Präsidentenberater Pierre-Olivier Costa bei Instagram gepostet und sorgte ebendort für heftige Kontroversen, weil rechte Franzosen (darunter Marine Le Pen) das Umfeld als  „unwürdig“ und „unpräsidial“ empfanden. Andererseits war die Aufnahme auch Ausdruck des Einflusses von Berater Costa, der seine Nähe zur queeren Kultur immer wieder durch Empfehlungs-Postings von schwulen Büchern ( „Call me by Your Name“) und Filmen ( „120 Battlements par Minute“) unterstreicht.

Gegen einen Auftritt der Macrons bei den Gay Games spricht zugegebenermaßen, dass sich das Paar demnächst in die Sommerferien ins Fort de Brégancon an der französischen Südküste verabschieden dürfte. Die historische Festungsinsel ist seit 1968 offizieller Rückzugsort der französischen Präsidenten in den Sommerferien. So oder so: Die Spannung steigt in Paris.

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