Schwuler Staatssekretär will Pariser Bürgermeister werden

Zum Abschluss der parlamentarischen Sommerpause in Frankreich heizt Frankreichs schwuler Staatssekretär für Digitalisierung Mounir Mahjoubi in einem Radio-Interview Gerüchte an, dass er 2020 als Bürgermeister von Paris kandidieren könnte

Vier Jahre nachdem der schwule Sozialist Bertrand Delanoë den Bürgermeistersitz von Paris geräumt hat, hofft die queere Szene der französischen Hauptstadt erneut auf einen schwulen Stadtvater. Mounir Mahjoubi stellte heute morgen im Interview mit dem französischen Radiosender RTL seine Kandidatur bei den Bürgermeisterwahlen 2020 in Aussicht. Der schwule Unternehmer war 2016 vom damaligen Präsident François Hollande zum Vorsitzenden des nationalen Digitalisierungrates ernannt worden und, nachdem er sich 2017 der En-Marche-Bewegung von Emmanuel Macron angeschlossen hatte, zum Staatssekretär für Digitalisierung aufgestiegen.

Mahjoubis Homosexualität ist spätestens seit einem Instagram-Foto aus dem Juli 2015, das ihn bei der Verpartnerung mit seinem Freund zeigte, kein Geheimnis mehr. Auch wenn er sein Privatleben selten öffentlich thematisiert, zeigt er sich immer wieder bei queeren Veranstaltungen und Aktionen. 

Das Gerücht, dass Mahjoubi bei den Pariser Bürgermeisterwahlen 2020 gegen die sozialistische Amtsinhaberin Anne Hidalgo (sie ist seit 2014 die erste weibliche Chefin im Rathaus der Hauptstadt) antreten könnte, gibt es schon seit einigen Monaten. Jetzt bestätigte der Politiker es im Interview mit RTL indirekt. Erst äußerte er: „Ich setze mich mit der République En Marche sehr für Paris ein, weil ich uns bei den Parisern eine Zukunft sichern möchte.“ Auf die Nachfrage von Interviewer Olivier Jost, ob diese Aussage bedeute, dass Mahjoubi potenzieller Bürgermeisterkandidat sei, erwiderte dieser lakonisch aber unzweideutig: „Warum nicht?“

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