Irlands Premier will Papst Nachhilfe in Sachen Regenbogenfamilien geben

Irlands schwuler Taoiseach Leo Varadkar freut sich darauf, dass Papst Franziskus Ende August zum World Meeting of Families Dublin besuchen wird. Doch die Jubelstimmung hat Grenzen. Varadkar will mit dem Pontifex auch über die Inklusion queerer Familien sprechen

Leo Varadkar moderiert seine Anliegen öfter mal größer an als er sie im politischen Dialog dann wirklich thematisiert. Das war unter anderem bei seinem Amerikabesuch im Frühling so, vor dem ankündigte, Trumps LGBTIQ*-Politik zu kritisieren, das Thema letztendlich aber nur indirekt auf seinen eigenen Social-Media-Kanälen berücksichtigte (blu berichtete). Wenn der Taoiseach jetzt im Hinblick auf den Dublin-Besuch von Papst Franziskus am 25. und 26. August beim World Meeting of Families (WMOF) ankündigt, gegenüber dem Oberhaupt der katholischen Kirche das Thema Regenbogenfamilien zur Sprache zu bringen, sollte man sich also nicht allzu viel davon versprechen. Aber immerhin bringen Varadkars Aussagen ein Thema in die Presse, das im Bezug auf das katholische „Familientreffen“ zuletzt ins Hintertreffen geriet. So waren zuvor Bilder eines homosexuellen Paars aus der Broschüre zum Event entfernt worden. Außerdem hatten die Veranstalter den Antrag der LGBTIQ*-Organisation Global Network of Rainbow Catholics für einen Infostand auf dem WMOF ignoriert.

Konkret äußerte Leo Varadkar laut Press Associaton, dass er sich sehr auf den Papstbesuch in Irland freue und Franziskus ein würdiges Willkommen bieten wolle. Zwar wisse er noch nicht genau, wie sein eigenes Zusammentreffen mit dem Pontifex aussehen würde („Es könnte sehr kurz werden“), trotzdem wolle er darauf achten, bei einem Treffen im Namen aller Iren zu sprechen. So wolle er auch die Missbrauchsskandale im Magdalenenheim von Dublin und die Situation alleinerziehender Mütter zur Sprache bringen. Und: „Ich würde auch ansprechen, dass das Familienverständnis von Irlands Gesellschaft und Regierung viele verschiedene Formen beinhaltet, die Familien mit gleichgeschlechtlichen Eltern und Alleinerziehende einschließen.“

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