Die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare war eines der Wahlversprechen der Regierungspartei Pheu Thai. Der Gesetzentwurf, der darauf abzielt, das Ehegesetz von „Mann und Frau“ auf „Einzelperson“ zu ändern, ist eine der ersten großen politischen Initiativen, die von der kürzlich ins Amt eingeführten Premierministerin Srettha Thavisin ergriffen wurde. Die Premierministerin hofft sogar, dass Bangkok 2028 Gastgeber der WorldPride sein kann.
Im Parlament scheint es eine Mehrheit für die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe zu geben, was eine Verabschiedung des Gesetzes sehr wahrscheinlich macht. Zwei frühere Versuche schlugen fehl. Vor einem Jahr scheiterte die Einführung an einer Debatte über die Einführung der eingetragenen Partnerschaft für homosexuelle Paare anstelle der Ehe. Wegen der Wahlen konnte das Parlament nicht darüber abstimmen und das Gesetz schaffte es nicht über die Ziellinie. Im Jahr 2014 machte ein Militärputsch ähnliche Bemühungen zunichte.
Thailand ist eines der fortschrittlichsten Länder in Bezug auf LGBT+-Rechte, wobei etwa 80 % der Bevölkerung die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe unterstützen. LGBT+-Personen in Thailand werden jedoch immer noch institutionell diskriminiert. Für jemanden, der seine sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität offen zum Ausdruck bringt, ist es schwieriger, einen Job zu finden. Im Jahr 2021 bezeichnete der Oberste Gerichtshof des Landes Homosexualität als „unnatürlich“ und verglich Homosexuelle mit Tieren, die abnormales Verhalten zeigen. Dies rief jedoch starke Kritik hervor.
Wenn Thailand die gleichgeschlechtliche Ehe einführt, wird es nach Taiwan und Nepal das dritte Land in Asien sein, in dem gleichgeschlechtliche Paare heiraten können.
