Irland entschuldigt sich bei schwulen Justizopfern

Im Rahmen eines Gedenkaktes anlässlich des 25. Jahrestages der Entkriminalisierung von Homosexualität in Irland, hat das Parlament am Dienstagabend eine formelle Entschuldigung an schwule Männer ausgesprochen, die unter den alten Gesetzen verurteilt wurden

18 Monate wurde in Irland an einer offiziellen staatlichen Entschuldigung gearbeitet, die sich an schwule Männer richtet, die bis 1993 unter dem gesetzlichen Verbot von Homosexualität litten oder dadurch verurteilt wurden. Federführend bei der Entschuldigungsinitiative war der Labour-Politiker und ehemalige Arbeitsminister Ged Nash. Am Dienstagabend, pünktlich zum 25. Jahrestag der Abschaffung besagter Gesetze, war es so weit. Erst sprach Justizminister Charlie Flanagan vor der Dáil Éireann (Versammlung Irlands) die Entschuldigung aus, dann hielt der amtierende Taoiseach (Premierminister) Leo Varadkar eine Rede, bei der er Abbitte vor homosexuellen Justizopfer leistete, sich vor Pride-Kämpfern verneigte und seine eigene Position als offen schwuler Politiker hinterfragte.

„In den drei Jahren, bevor ich 1979 geboren wurde, gab es 44 Anklagen in diesem Land“, so Varadkar.  „Das ist nicht besonders lange her. Auf jede Verurteilung kamen hunderte von Menschen, die unter dem Stigma der Vorverurteilung litten, die darum fürchteten, dass ihre sexuelle Orientierung öffentlich und ihr Leben zerstört wird. (...) Letztes Jahr hatte ich die Ehre zum Taoiseach gewählt zu werden, ein Erfolg, der zur Zeit meiner Geburt undenkbar gewesen wäre. Viele Menschen haben seither dazu beigetragen, Einstellungen und Gesetze zu verändern. Ihren Beitrag sollten wir nie vergessen. Sie kämpften für mich, bevor ich es selber tat. “  

Twitter Icon Facebook Icon Teile diesen Artikel

Empfohlene Artikel