Passt nicht in Schubladen: Lucas Hedges

Am 15. November startet „Boy Erased“ in unseren Kinos. Der Film behandelt die wahre Lebensgeschichte Garrard Conleys, der als Jugendlicher von seinen Eltern in ein Umerziehungscamp gesteckt wurde. Hauptdarsteller Lucas Hedges (21) sprach nun erstmals in einem Interview mit „Vulture“ über seine eigene sexuelle Orientierung.

„Ich schulde es dieser Rolle, darüber so offen wie möglich zu reden.“, so Hedges. Schon in der dritten Klasse schwärmte er für einen Jungen, in der High School war er oft in seine besten Kumpels verknallt. Dennoch fühle er sich vor allem zu Frauen hingezogen. „Nicht komplett hetero, aber auch nicht schwul. Und auch nicht zwangsläufig bisexuell.“, erklärt der Schauspieler. Er beneide Leute, die darüber klarer sprechen könnten.

„Ich habe mich geschämt, dass ich keine 100-Prozent-Antwort geben konnte, da mir bewusst war, dass die eine Seite der sexuellen Orientierung Fragen mit sich bringt und die andere nicht so sehr.“

In „Boy Erased“ wird die schwierige Reise eines Jugendlichen zur Selbstakzeptanz erzählt, etwas, womit Hedges sich sofort identifizieren konnte: „Ich erkannte das ständige Warten darauf wieder, dass jeder sagt: ‘Da stimmt etwas nicht mit dir’ . ... Ich bin noch immer verwirrt in meinem Leben und fühle mich unter Druck gesetzt, irgendeine Antwort zu geben,“ so Hedges. „Ich ziehe es vor, in meiner Schauspielerei Antworten zu geben und weiß nicht genau, wie ich es in meinem Leben tun soll.“

Lucas Hedges gilt als einer der am meisten beschäftigten Jungschauspieler Hollywoods. Er war bislang unter anderem in erfolgreichen Filmen wie „The Zero Theorem“ an der Seite von Christoph Waltz, „Lady Bird“ und „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ zu sehen. Für seine Rolle in „Manchester by the Sea“ erhielt er 2017 sogar eine Oscarnominierung als bester Nebendarsteller. Auch „Boy Erased“ wird bereits als möglicher Oscarkanditat gehandelt. An Hedges Seite spielen Nicole Kidman, Russell Crowe und Joel Edgerton, der außerdem Regie führt.

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