Aktionsplan: Malta sagt Ja zu queeren Flüchtlingen und Regenbogenfamlien

Maltas Gleichstellungsministerin stellte am Freitag einen  „LGBTIQ Equality, Strategy & Action Plan“ vor, der festlegt, wie der Inselstaat langfristig erreichen will, dass sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität  „vollständig konsequenzlos“ bleiben. Darin bekennt sich die Regierung auch zur Aufnahme queerer Flüchtlinge und der Unterstützung von LGBTIQ*-Familien

Ihr sei klar, dass ihre Pläne „ambitioniert“ seien und der Mithilfe diverser öffentlicher Institutionen und der Bevölkerung bedürften, schreibt Maltas Gleichstellungsministerin Helena Dalli im Vorwort zu ihrem zweitem LGBTIQ Action Plan. Sie sei aber auch zuversichtlich, dass das gelingen würde, weil „immer mehr Menschen merken, dass wir eine offene Gesellschaft brauchen, die frei ist von Vorurteilen und Diskriminierung“. 2015 hatte Malta erstmals einen LGBTIQ Action Plan veröffentlicht, der unter anderem die Öffnung der Ehe anstrebte, die im letzten Jahr erreicht wurde (blu berichtete). Der zweite Action Plan, der am Freitag vorgestellt wurde und bis 2022 umgesetzt werden soll, kommt pünktlich zum Malta Pride, der dieses Wochenende mit einer Parade in der Hauptstadt Valletta seinen Höhepunkt erlebt. Die Zehn-Punkte-Antidiskriminierungsoffensive umfasst folgende Bereiche. 

Bereich 1: Verbesserung des rechtlichen Rahmens für Gleichberechtigung und Diskriminierungsfreiheit sowie dessen Erreichbarkeit für LGBTIQ-Personen mit Hinblick auf Gleichstellungsgarantie in der Praxis

Bereich 2: Integrierung der Prinzipien von Gleichberechtigung und Nichtdiskriminierung von LGBTIQ* im Bildungssystem

Bereich 3: Verbesserung von Gesundheit und Versorgung von LGBTIQ durch die öffentlichen Gesundheitssysteme 

Bereich 4: Förderung gleichberechtigter Teilnahmebedingungen für queere Sportler und die Verbesserung der Aufklärung über inklusive Prinzipien in Vereinen, Verbänden und Fan-Zirkeln.

Bereich 5: Beseitigung sämtlicher Ungleichbehandlungen und Hindernisse für Regenbogenfamliien gegenüber Heterofamilien

Bereich 6: Verstärkung der Verfolgung von homophoben Hassverbrechen und Verbesserung der rechtlichen Grundlagen dafür

Bereich 7: Intensivierung der Zusammenarbeit von LGBTIQ*-Community und Regierung

Bereich 8: Verbesserung der Asylpolitik für Flüchtlinge, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität in ihrer Heimat verfolgt werden

Bereich 9: Verstärkte Aufklärung über die Gleichstellungssituation von LGBTIQ* im internationalen Bereich

Bereich 10: „Mainstreaming“ der Gleichberechtigung von LGBTIQ* in allen gesellschaftlichen Bereichen und Schichten

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