Schwuler Kongressabgeordneter flüchtet aus Brasilien

Der 44-jährige Politiker der "Partei für Sozialismus und Freiheit" (PSOL) hat seinen Posten aufgegeben und hält sich derzeit in Europa auf. Die Entscheidung, seiner Heimat den Rücken zu kehren, fiel, nach dem die Zahl homophob motivierter Morddrohungen gegen ihn signifikant zugenommen hatte und er seine eigene Sicherheit nicht mehr gewährleistet sah. Der linksgerichtete Politiker wurde erst im Oktober für eine dritte Amtszeit wiedergewählt.
 
Der brasilianischen Tageszeitung „Folha de S. Paulo“ sagte er in einem Interview, die Todesdrohungen gegen ihn hätten massiv zugenommen, seit seine Freundin und Verbündete Marielle Franco, eine lesbische Stadträtin aus Rio de Janeiro, im März 2018 zusammen mit ihrem Fahrer kaltblütig erschossen wurde. Weiter gab Wylyss an, dass ihn Uruguays Ex-Präsident Jose ‘El Pepe‘ Muijca mit den folgenden Worten zur Vorsicht gemahnt habe: „Märtyrer sind keine Helden“.
 
“Das trifft den Nagel auf den Kopf” sagt Wyllys. „Ich werde mich nicht sinnlos opfern. Um weiter für die Sache kämpfen zu können, muss ich am Leben sein. Ich will kein Märtyrer werden, ich will leben“. Bei Twitter schrieb der 44-Jährige: "Ein bedrohtes Leben zu bewahren, ist auch eine Strategie, um für bessere Zeiten zu kämpfen". Seinen Kongressposten übernimmt nun das ebenfalls offen schwul lebenden PSOL-Mitglied David Miranda.
 
(PinkNews)
 
 
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