Grindr im Libanon verboten

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Libanesische LGBT + -Organisationen brachten ihre Besorgnis zum Ausdruck, nachdem die App letzte Woche plötzlich ihren Dienst über libanesische Internetdienste eingestellt hatte. SMEX, eine Organisation, die für Freiheit im Netz kämpft, kontaktierte letzte Woche libanesische Internet Service Provider bezüglich dieses Problems. SMEX wurde daraufhin mitgeteilt, dass die Unterbrechung des Dienstes seitens des libanesischen Ministeriums für Telekommunikation angeordnet worden sei. Ein Sprecher des Regierungsministeriums dementierte jedoch solch eine Anordnung in einer Stellungnahme gegenüber der libanesischen Zeitung „Daily Star“.
 
Die Organisatoren des Beirut-Pride veröffentlichten eine Warnung an die Nutzer der App über einen Facebook-Post: „Die einen können sich nicht in die App einloggen, bei anderen lassen sich Profil und Unterhaltungen nicht öffnen, solange man sich nicht über ein privates WLAN-Netzwerk einloggt. Dieses Verbot ist ein weiterer Angriff auf die Freiheit im Libanon, mit der Intension, uns den nationalen Internetzugang aufgrund unserer persönlichen und intimen Beziehungen zu beschneiden.“
 
In der Region sind schwule Apps (wie Grinder) ein wichtiges soziales Instrument für schwule Männer. Zwar ist es genau genommen illegal, im Libanon schwul zu sein, jedoch haben Gerichte entschieden, dass "archaische Gesetze, die schwulen Sex verbieten, nicht zur Bekämpfung von LGBT+ Personen verwendet werden dürfen". Wenn man die Vergangenheit betrachtet, hatte die LGBT+ Gemeinschaft des Landes zwar mehr Freiheiten als die Gemeinschaften in den Nachbarländern. Aber im Laufe des letzten Jahres hat sich in libanesischen Behörden eine zunehmend ablehnende Haltung gegenüber der LGBT+ Gemeinschaft etabliert. Im Mai 2018 wurde der Veranstalter des Beirut-Pride verhaftet, was zur Absage der Veranstaltung in diesem Jahr führte. Beirut-Pride reagierte auf das indirekte Verbot von Grindr jetzt mit folgender Aussage: „Sie verfolgen den Ansatz: ‘Existiere, aber nicht zu viel, lebe dein Leben, aber belästige uns nicht damit, behalte für dich, wer du bist, und dränge dich nicht der Öffentlichkeit auf‘“.
 
(PinkNews)
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