Zwei schwule saudische Journalisten aus australischer Strafanstalt entlassen

Zwei Journalisten aus Saudi-Arabien wurden kürzlich nach einer intensiven Medienkampagne aus ihrer Untersuchungshaft in einem Gefängnis in Australien entlassen. Die beiden schwulen Männer flohen aus Saudi-Arabien aus Angst um ihre eigene Sicherheit.
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Einer der Männer, der unter dem Pseudonym Sultan bekannt ist, bedankte sich in einem Interview mit dem Star Observer bei der Gay-Community: „Die Gay-Community versammelte sich um uns auf eine Art und Weise, die so liebenswert und mächtig war, dass ich wirklich fühlen konnte, dass es die Gay-Community war, die dies geschafft hat“. Er betonte auch die Bemühungen des LGBT+-Aktivisten Ivan Hinton-Teoh im Zusammenhang mit seiner Entlassung aus der Haft. Sultans Partner, der Kameramann Nassar (ebenfalls ein Pseudonym), wurde vier Tage zuvor freigelassen. Die Verzögerung der Freilassung Sultans wurde von seinem Anwalt als „bürokratische Inkompetenz“ bezeichnet.

Die beiden Männer reisten im Oktober mit einem Touristenvisum nach Australien ein, wurden jedoch in Gewahrsam genommen, als sie sagten, sie wollten einen Asylantrag stellen. Die Presseagentur Reuters berichtete, dass der saudische Geheimdienst die sexuelle Orientierung eines der beiden Männer der Familie des anderen Mannes enthüllt hatte. Sultan soll ausländischen Journalisten dabei geholfen haben, Menschenrechtsverletzungen ans Licht zu bringen. Time zufolge erhielten die beiden Männer nach der Enthüllung Morddrohungen von Familienmitgliedern.

In Bezug auf seine Zeit in der australischen Strafanstalt erklärte Sultan gegenüber Time Folgendes: „Obwohl ich in Saudi-Arabien bedroht, eingeschüchtert und gemobbt worden bin, wurde ich nie ohne Anklage in eine Gefängniszelle geworfen. Das ist uns erst passiert, als wir nach Australien gekommen sind.“

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