Tunesien: „Nein, wir erkennen die gleichgeschlechtliche Ehe nicht an!“

Zu Beginn der vergangenen Woche behauptete eine tunesische LGBT-Organisation, dass zwei Männer, die in Frankreich geheiratet hatten, nun auch als Ehepartner in Tunesien registriert seien. Der tunesische Minister für lokale Angelegenheiten nennt diese Behauptung jetzt allerdings „Fake“ und sagt, es habe sich um einen Verwaltungsfehler gehalten. Nach Angaben des Ministers seien Schwule „Abweichungen“ von der Norm.
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Dies wurde von der Jerusalem Post berichtet. Laut der Zeitung unterstütze der Minister sogar die Todesstrafe für Homosexuelle.

Die LGBT+-Organisation Sham, die die Nachrichten veröffentlicht hatte, ist schwer enttäuscht. Mounir Baatour, Vorsitzender von Sham, betont, dass Homosexualität in Tunesien immer noch mit einer Freiheitsstrafe bestraft wird. „Aber dennoch ist die Homo-Ehe jetzt Teil der Geburtsurkunde einer bestimmten Person.“

Nach Angaben der Organisation wurde von den tunesischen Behörden eine in Frankreich eingegangene Ehe zwischen zwei Männern offiziell in Tunesien registriert. Viele Medien berichteten diese Woche über diesen Meilenstein. Tunesien wäre dann das erste arabische Land, das eine gleichgeschlechtliche Ehe anerkennt.

Nun stellt sich aber heraus, dass diese Annahme, dass die Ehe tatsächlich registriert wurde, scheinbar lediglich ein Verwaltungsfehler gewesen war. Zumindest laut Minister Lotfi Zitoun. Er betont, dass die Registrierung einer gleichgeschlechtlichen Ehe illegal sei.

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