„LGBT+-Akzeptanz in Ungarn so hoch wie noch nie“

Aus der Rhetorik von Viktor Orbán würde man es nicht so leicht herauslesen, aber die (gesellschaftliche) Akzeptanz der LGBT+- Community in Ungarn ist aktuell größer denn je. Das behauptet zumindest die ungarische LGBT+-Organisation Háttér Society auf Grundlage einer gemeinsam mit Amnesty International durchgeführten Studie. Laut der Studie, sind rund drei Viertel der Ungarn gegen Orbáns Politik.
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Eine der weitreichendsten Maßnahmen der Fidez-Regierung war bisher die Abschaffung der Anerkennung von Transgender-Personen, aber nach den Recherchen von Amnesty und Háttér unterstützen die meisten Ungarn diese Entscheidung überhaupt nicht. Ganze 74% würden dieser Entscheidung nicht zustimmen.

Auch das jüngste Gesetz zur schwulen Propaganda kann nicht auf die Unterstützung der Bevölkerung zählen. 66% der Ungarn sollen die Thematisierung sexueller Minderheiten im Schulunterricht befürworten, was durch das neue Gesetz allerdings verboten ist. 90% sind der Meinung, dass die Regierung die Sexualerziehung an Schulen nicht stören sollte und 83% sind überzeugt, dass sie nicht homosexuell werden können, wenn sie in der Schule etwas über sexuelle Minderheiten lernen.

Die Akzeptanz der gleichgeschlechtlichen Ehe schreitet auch  weiter voran: 2019 waren nur 33% für die Öffnung der Ehe, jetzt sind es laut Háttér und Amnesty 59%.

„Es ist offensichtlich: [Die Ungarn] wollen kein verfassungswidriges, homophobes und transphobes Gesetz“, sagte Dávid Vig, Direktor von Amnesty International Ungarn, zu den Ergebnissen der Studie.

„Unsere Untersuchungen bestätigen, dass die ungarische Gesellschaft viel mehr Akzeptanz findet als die Regierung“, fügte Luca Dudits, Direktor der Háttér-Gesellschaft, hinzu. „Die betrügerische, hasserfüllte Politik hat keine Unterstützung, daher ist es wichtig, dass sich jeder für LGBT+-Personen einsetzt und dem Hass nicht nachgibt.“

Die konservative Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán verfolgt seit Jahren eine Anti-LGBT+-Politik. Nun, da die Regierung auch die öffentliche Äußerung von Homosexualität und Transgender einschränken will, steht das Land unter strenger Kontrolle der EU.

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