Human Rights Watch: Katar verhaftet willkürlich LGBT+ Menschen, einige wurden auch sexuell missbraucht

Die katarischen Behörden verhaften willkürlich LGBT+ Menschen, berichtet Human Rights Watch (HRW) auf der Grundlage von Interviews mit Opfern. Es sollen auch Menschen anderer Nationalitäten inhaftiert worden sein. Dies steht im Widerspruch zu dem Versprechen der Regierung, dass queere Personen bei der bevorstehenden Fußballweltmeisterschaft willkommen seien.
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[Achtung, sensibler Inhalt: sexuelle Gewalt, Konversionstherapie]

According to HRW, the arbitrary detentions and beatings continued throughout last September. The assaults also included at least five cases of sexual assault. LGBT+ people are arrested on the street by the authorities purely based on expression and appearance. The telephones of those persons are searched, after which they are arrested. The arrests are not recorded, so there is little evidence of government action.

Nach Angaben von Human Rights Watch (HRW) wurden die willkürlichen Verhaftungen im September fortgesetzt. Zu den Verhaftungen gehörten auch mindestens fünf Fälle von sexuellem Missbrauch. LGBT+-Personen werden von den Behörden auf der Straße allein aufgrund ihres Aussehens und ihrer Erscheinung verhaftet. Die Telefone dieser Personen werden durchsucht, und anschließend werden sie verhaftet. Die Verhaftungen werden nicht protokolliert, so gibt es kaum Beweise für diese staatliche Maßnahmen.

For example, a transgender woman tells HRW that she was arrested on the street for "imitating a woman". According to her, it is not just about Qatari people. Once in the detention centre she came into contact with Moroccan, Filipino and Nepalese gay men and women, among others. In the detention centre, the trans woman was sexually assaulted by guards. She also had to see a psychologist who would "make her a man again".

So berichtet eine Transgender-Frau der HRW, dass sie auf der Straße verhaftet wurde, weil sie "eine Frau imitierte". Ihr zufolge handelt es sich nicht nur um Katarer, die verhaftet werden. In der Haftanstalt kam sie u. a. mit marokkanischen, philippinischen und nepalesischen queeren Männern und Frauen in Kontakt. In der Haftanstalt wurde die Transfrau von Wachleuten sexuell missbraucht. Sie musste auch einen Psychologen aufsuchen, der aus ihr "wieder einen Mann machen" sollte. 

Auch LGBT+ Menschen sind online nicht sicher. HRW sprach zum Beispiel mit einem schwulen Mann, der wegen seines Surfverhaltens verhaftet wurde.

 

 

Strafbare Handlungen

Homosexualität ist in Katar ein Verbrechen. Wer für schuldig befunden wird, kann mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft werden. Nach Angaben von HRW wurde jedoch keiner der Befragten angeklagt. Auf diese Weise bleibt die Unterdrückung durch die katarische Regierung unter dem Radar.

„Während sich Katar auf die Fußballweltmeisterschaft vorbereitet, verhaften und misshandeln die Behörden queere Personen. Offenbar sind sie überzeugt, dass dies unter dem Radar und unbeobachtet geschieht“, sagte Rasha Younes, Menschenrechtsforscherin bei HRW. „Die Behörden müssen die Gewalt gegen LGBT+-Personen stoppen. The world is watching.“

Katar bestreitet die Vorwürfe. Einem Sprecher zufolge sind diese „falsch“, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. „Katar hat keine Konvertierungszentren“, sagte der Sprecher.

Katar versucht sein Image, betreffend der LGBT+-Rechten rund um die Weltmeisterschaft aufzupolieren. Regierungssprecher sagten schon mehrfach: „Jeder ist willkommen, den Fußball zu genießen und Katar sei eines der sichersten Länder der Welt.“

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