Französisches Schwulenpaar von Nachbarn diskriminiert: „Schwule sind die ersten, die mit COVID-19 infiziert werden“

Ein schwules Paar in Marseille, Frankreich, wurde von einem Nachbarn dazu aufgefordert, das Wohnhaus zu verlassen, da Schwule sich als erste mit COVID-19 infizieren würden. Der anonyme Nachbar hinterließ eine Nachricht, in der er das Paar warnte. Die französische Polizei untersucht den Fall bereits.
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TÊTU berichtet, dass einer der jungen Männer eine Notiz unter seinem Scheibenwischer entdeckte, in der es heißt: „Würden Sie bitte das Gebäude verlassen? Wir wissen nämlich, dass Sie, die Homosexuellen, die ersten sind, die mit Covid-19 infiziert werden.“

Das Paar brachte die Notiz schließlich zur örtlichen Polizeistation, wo sie allerdings als „Warnung“ und nicht als Bedrohung eingestuft wurde. David und sein Freund mussten dafür eine ordentliche Meldung einreichen.

„Ich denke, diese Person hat weder Intelligenz noch eine Ausbildung“, sagte David zu dem Vorfall. „Ich denke, diese Person ist definitiv religiös und glaubt wirklich, was sie sagt. Um diese Ungehörigkeit aufzuschreiben, muss man daran glauben.“ Mehrere religiöse Oberhäupter haben Covid-19 zwar mit der LGBT+-Community in Verbindung gebracht, aber das Motiv des Verfassers der Notiz ist noch unbekannt.

Der Krankenpfleger David sagt, er selbst habe noch nie Homophobie erlebt. „Dieser Vorfall betrifft mich doppelt, weil ich Krankenpfleger und schwul bin. Ich verstehe, dass es schwierig sein kann, in seinem eigenen Haus eingesperrt zu sein. Ich denke, es gibt sicherlich einige, die nun ein bisschen „durchdrehen“.“

Nach der schriftlichen Bedrohung sagte David, dass er nun angefangen habe, vorsichtiger zu sein. „Ich frage mich, was nun der nächste Schritt sein wird. Werden sie mein Auto zerschlagen? Warten sie dann vielleicht unten auf mich?“

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