Britischer Profifußballer outet sich als schwul

Der 17-jährige britische Fußballspieler Jake Daniels hat sich als schwul geoutet. „Mein ganzes Leben lang habe ich es gehasst, zu lügen und mich ändern zu müssen, um mich anzupassen.“ Mit seinem Coming-out ist er der erste britische Fußballer seit 32 Jahren, der sich zu seiner sexuellen Orientierung bekennt.
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Daniels spielt für den FC Blackpool, einen Verein in der ersten britischen Liga. Mit seinem Coming-out ist er der erste britische Fußballer seit 32 Jahren, der sich zu seiner sexuellen Orientierung bekennt. Der erste, der dies tat, war Justin Fashanu, der sich schließlich wegen homophoben Beleidigungen in den Stadien aus dem Profifußball zurückzog.

Daniels 0,3hofft nun, dass sich die Zeiten geändert haben. Nachdem er sich vor seiner Familie und seinem Verein geoutet hatte, beschloss er, dass es an der Zeit war, sich der Welt gegenüber als schwul zu outen. Er gibt an, dass er von dem australischen Fußballspieler Josh Cavallo inspiriert wurde, der bis vor kurzem der einzige offen schwule (aktive) Profifußballer war.

„Ich hatte in der Vergangenheit Freundinnen, um meine Freunde davon zu überzeugen, dass ich heterosexuell bin, aber das war nur eine große Tarnung", so Daniels gegenüber Sky News. „In der Schule haben mich die Leute sogar gefragt: „Bist du sicher, dass du nicht schwul bist?“ Und ich habe dann geantwortet:  „Nein, bin ich nicht“.

„Lange Zeit dachte ich, ich müsste meine Wahrheit verbergen, weil ich Profifußballer werden wollte, und jetzt bin ich es. Ich habe mich gefragt, ob ich warten sollte, bis ich in Rente gehe, um mich zu outen. Kein anderer Spieler im Profifußball ist geoutet".

Der Stress, den diese Fragen für Daniels mit sich brachten, verschwand, nachdem er sich vor seiner Familie, seinem Verein und seinen Teamkollegen geoutet hatte. „Jetzt bin ich einfach zuversichtlich und glücklich, dass ich endlich ich selbst sein kann."

Nichtsdestotrotz ist der Fußballer auf alle Arten von Gesängen und Beleidigungen in den Stadien vorbereitet. „Schwul, bi oder queer zu sein ist im Männerfußball immer noch ein Tabu. Ich glaube, es liegt daran, dass viele Fußballer für ihre Männlichkeit bekannt sein wollen. Die Leute sehen Schwulsein als Schwäche an, etwas, wofür man auf dem Fußballplatz schikaniert werden kann. 

Doch Daniels lässt sich von den Hass-Gesängen nicht aus der Ruhe bringen: „Wenn ich Fußball spiele und mir Dinge nachgerufen werden, sehe ich das so: Sie kommen zu mir, um Fußball zu sehen, und ich werde dafür bezahlt. Also schreit was ihr wollt, es wird mich nicht umhauen."

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