Bosnien unternimmt einen (vorsichtigen) Schritt zur Regulierung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften

Die Rechte von Homosexuellen in Bosnien sind ein Thema, das zu heftigen und manchmal gewalttätigen Widerständen der Konservativen des Landes geführt hat. Die Regierung scheint nun jedoch einen vorsichtigen Schritt zugunsten der LGBT+-Community zu unternehmen: Die Föderation von Bosnien und Herzegowina (eine der beiden politischen Organe Bosniens) hat eine Arbeitsgruppe geschaffen, um nun Gesetze auszuarbeiten, die die Rechte homosexueller Paare regeln sollen.
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Wie Balkan Insight berichtet, verkündete der Vorsitzende der abteilungsübergreifenden Arbeitsgruppe, Sead Lisak, dass die erste Sitzung im April stattfinden werde. Die AG der bosniakisch-kroatischen, halbautonome Föderation, wird zudem mit zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammenarbeiten, die sich mit Fragen im Zusammenhang mit gleichgeschlechtlichen Paaren befassen.

Der kleine Schritt zur Regulierung dieser Rechte ist eine Reaktion auf die zunehmende Zahl bosnischer homosexueller Paare, die im Ausland eingetragene Partnerschaften eingehen. Die Regierung erhielt die Anfrage vom Innenministerium der Föderation von Bosnien und Herzegowina. Das andere politische Organ, die Republika Srpska hat allerdings keine Anstrengungen in dieser Richtung unternommen.

Noch immer liegt Bosnien in Bezug auf LGBT+-Rechte relativ weit hinter anderen europäischen Ländern zurück. Registrierte Partnerschaften für gleichgeschlechtliche Paare sind gesetzlich nicht anerkannt (was bedeutet, dass eine Homo-Ehe noch in weiter Ferne liegt). Bei verschiedenen LGBT+-Veranstaltungen im Land besteht für die Teilnehmer ein erhebliches Risiko, Missbrauch und Gewalt ausgesetzt zu werden. Sarajevo veranstaltete im vergangenen September zum ersten Mal eine Pride-Veranstaltung, die dank Einsatz von Securitykräften relativ friedlich verlief. Bis dahin war Sarajevo die letzte europäische Hauptstadt ohne Pride-Event.

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