Anderssein ist nicht schlecht

Eine Stinkwanze hat den beiden Kaninchen nicht zu sagen, wen sie lieben und heiraten dürfen!

Marlon* und Wesley, zwei putzige Klopfer lieben sich und wollen „nie wieder ohne den anderen hoppeln“. Doch die Stinkwanze will es ihnen verbieten! Denn „Kaninchenjungs müssen Kaninchenmädchen heiraten.“ Auch wenn Wesley beteuert, dass Marlon „das Kaninchen seines Lebens ist.“ Die Stinkwanze mit Mike-Pence-Frisur interessiert das wenig: „Ich bin der größte Stinker und ich bin die Nummer eins. Ich bin der größte Stinker und ich habe das Kommando. Ihr. Seid. Anders. Und Anderssein ist schlecht.“ Zeit, die Verhältnisse umzudrehen! Der größte Stinker muss nicht der mächtigste sein!

Ein hervorragendes (Kinder-)Buch von Jill Twiss, das keinen jungen Leser schwul, lesbisch oder trans* macht (beruhigt euch, liebe Angst-Wutbürger!), aber ein Buch, das zeigt, das man Systeme ändern kann und muss, wenn sie Leid verursachen. Zu Recht ein Bestseller in den USA. Wunderschön illustriert von EG Keller, Deutsch von Manfred Allié.

„Ein Tag im Leben von Marlon Bundo“ erschien gestern im riva Verlag, www.rivaverlag.de


*Das gleichnamige Haustier von US-Vizepräsident Mike Pence war ursprünglich die Hauptfigur eines Bilderbuches, das seine Tochter veröffentlichte. Dann brachte der US-Comedian John Oliver eine furios erfolgreiche Parodie auf das Buch heraus. Mit einem schwulen Karnickel.

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