In einem Interview mit dem Wall Street Journal verriet Grindr-CEO George Arison, dass die Entwickler an einer künstlichen Intelligenz arbeiten, die dem Nutzer einen Großteil der Suche und Planung abnehmen wird. Diese neue KI-Funktion namens Wingman könnte zum Beispiel anhand von Verfügbarkeit und Standort automatisch einen Tisch in einem Restaurant reservieren. Der Idee ist, dass dein Wingman mit dem Wingman eines anderen Nutzers chatten kann, um herauszufinden, ob es Übereinstimmungen gibt. Zudem könnte Wingman auch Kandidaten für eine langfristige Beziehung vorschlagen.
Wingman basiert auf einem Chatbot eines Unternehmens, das auf „romantische KI“ spezialisiert ist. Dieser musste jedoch an die Standards von Grindr angepasst werden, um die LGBT+-Sprache zu verstehen. Bei Grindr bezieht sich „Spaß“ beispielsweise nicht auf eine Fahrt in einem Vergnügungspark oder eine Karaoke-Nacht. Außerdem würde man als Nutzer nicht wollen, dass Wingman ein Date im Zoo arrangiert, nur weil man „Otter“ mag.
Die Funktion wird derzeit von einer Handvoll Nutzer getestet und bis Ende des Jahres soll diese von 1.000 Benutzern getestet werden. Grindr hofft, bis zum nächsten Jahr 10.000 Tester zu erreichen. Es ist geplant, dass die Funktion bis Ende 2027 allgemein verfügbar sein soll.
Allerdings konzentriert sich der Grindr-CEO auch auf Datenschutzmaßnahmen für die KI-Funktion, da die Nutzer der App, insbesondere die LGBT+-Community, eine gefährdete Gruppe sind. Beispielsweise müssen Benutzer der Weitergabe ihres Chatverlaufs, der zum Trainieren ihres persönlichen Wingmans verwendet wird, eine ausdrückliche Einwilligung erteilen.