Ungarn hebt das Blutspendeverbot für schwule Männer auf

Als Folge der Corona-Krise werden die diskriminierenden Vorschriften für Blutspenden von schwulen und bisexuellen Männern in immer mehr Ländern geändert oder sogar vollständig abgeschafft. Das Blutspendeverbot von schwulen und bisexuellen Männern wurde nun auch in Ungarn aufgehoben. Dieser Wandel überrascht jedoch viele, da gerade in der letzten Zeit zunehmend Anti-LGBT+-Rhetorik durch die ungarische Regierung gepflegt wurde.
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Dies wurde kürzlich von der Gay Stars News berichtet. Der ungarische nationale Bluttransfusionsdienst erklärte in einer offiziellen Stellungnahme, dass er beschlossen habe, „Diskriminierung“ in seinen Richtlinien zu beseitigen. Jetzt dürfen sowohl schwule als auch bisexuelle Männer Blut spenden (vorausgesetzt, ihr sexuelles Verhalten wird nicht als „riskant“ eingestuft).

Es ist jedoch nicht klar, ob die Änderung in den Richtlinien nun mit der Corona-Krise zusammenhängt (was zumindest in anderen Ländern ein wichtiger Anreiz war, die Regeln zu ändern). Die neue Richtlinie wurde im April von der Organisation bekanntgegeben. Im offiziellen Statement des nationalen Bluttransfusionsdienstes, welches auf den 1. Januar 2020 zurückdatiert wurde, heißt es: „Jede Form der Diskriminierung aufgrund des Geschlechts der Spender in Bezug auf die Bewertung sexueller Beziehungen, die ein Übertragungsrisiko darstellen, wird beseitigt.“

Dieses Statement kann durchaus als unerwarteter Schritt angesehen werden. Erst vor kurzem erhielt das Land in den Medien nämlich erhebliche Aufmerksamkeit in Bezug auf neu eingeführte diskriminierende Gesetze, die Transgender daran hindern sollen, ihre Geschlechtsangabe in offiziellen Ausweisdokumenten zu ändern. Seitdem haben die UNO und eine Vielzahl europäischer Politiker Druck auf die ungarische Regierung ausgeübt, dieses neue Gesetz nicht einzuführen.

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