Ukrainische Aktivisten schmücken umstrittene Statue mit einer riesigen Regenbogenfahne

Nach der Absage des Pride-Events in Kiew beschlossen die Organisatoren der Veranstaltung, einen interessanten Stunt zu wagen. Vor einer kolossalen Statue aus der Sowjetzeit ließen sie mit Hilfe einer Drohne eine riesige Regenbogenfahne fliegen. Die Organisation hat das Video auf Facebook gepostet, wo es sehr viel Aufmerksamkeit erhielt.
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Die Statue hat in der Ukraine einen umstrittenen Status. Dieses hundert Meter hohe „Mutterlandsdenkmal“ stammt aus der Sowjetzeit und ist mit dem Staatssymbol der Sowjetunion versehen: Hammer und Sichel. In der Videobeschreibung heißt es zur Aktion: „Mutter wird es verstehen und unterstützen.“ Homosexualität war in der Sowjetunion verboten.

Dieses Verbot wurde 1991 aufgehoben, als die Ukraine ein unabhängiges Land wurde. Dennoch haben LGBT+ heute nach wie vor nur wenige Rechte im Land. Es gibt keine Möglichkeit gleichgeschlechtliche Partnerschaften offiziell anerkennen zu lassen und das Thema Homosexualität gilt allgemein auch noch immer als großes Tabu.

Dennoch scheint die LGBT+-Emanzipationsbewegung in der Ukraine zu wachsen. Die Pride-Feier in Kiew im letzten Jahr war die größte in der Geschichte des Landes. Diese Art von Events ist jedoch niemals völlig sicher. Konservative Gegendemonstranten zeigen hier immer wieder ihre gewalttätigste Seite. So wurden zum Beispiel einige Teilnehmer eines Pride-Events in Kharkov im vergangenen Jahr gewaltsam angegriffen.

Die Kiew Pride Organisation forderte ihre Follower auf, Pride trotz der diesjährigen Corona-Krise zu feiern, dies allerdings sicher von zu Hause aus.

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