Tunesische Influencerin ermutigt zur Jagd auf Homosexuelle

Die tunesische Instagram-Influencerin, Lady Samara, löste mit einer homophoben Tirade eine Hexenjagd gegen Homosexuelle aus. Sie machte ihren 467.000 Followern klar, was Homosexualität für sie ist: „schmutzig". Gay Star News berichtet, dass seit Samaras Tirade bereits mehrere LGBT+-Menschen gegen ihren Willen geoutet wurden.
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Lady Samara äußerte sich in einem Live-Stream, was von vielen LGBT+-Aktivist*innen mit Bedauern aufgenommen wurde. „Ich respektiere Homosexualität nicht; ich kann diese schmutzige Tat nicht ertragen“, so die Influencerin.

Ebenfalls bezeichnete sie Homosexuelle als „pervers“ und „psychisch krank“. „Ich kann meine Meinung zu diesem Thema nicht ändern. Egal, wie sehr ich versuche, es zu vermeiden, wenn es jemand anspricht, beginnt die Wut in mir zu kochen.'' Lady Samara rief ihre Follower dazu auf, „die wachsende Akzeptanz von Homosexualität unter jungen Menschen zu stoppen“.

Die Tirade schürt Angst unter LGBT+-Aktivist*innen. Sie erinnern sich an die jüngsten Äußerungen des marokkanischen Instagrammers Naofal Moussa, der dazu aufrief, Homosexuelle zu „enttarnen“. Dies schuf eine unsichere Situation für schwule Marokkaner, von denen einige gegen ihren Willen „geoutet“ wurden. Aktivist*innen berichten Gay Star News, dass Lady Samaras Äußerungen Hass und Homophobie geschürt haben. Auf mehreren Gossip-Seiten sollen junge LGBT+-Menschen „geoutet“ worden sein. Es werden Fotos von Homosexuellen verbreitet, was zu Drohungen, Missbrauch und sogar Verurteilungen führen könnte. Homosexualität ist im nordafrikanischen Tunesien illegal.

„Diese Mobbing-Bewegung gegenüber LGBT+-Menschen erzeugt viel Angst in einem bereits abgesonderten Teil unserer Gesellschaft“, so der LGBT+-Aktivist Ramy Ayari gegenüber Gay Star News.

Als Reaktion auf den Aufruhr hat Lady Samara versucht, ihre Aussagen zu nuancieren: „Ich bin weder gegen noch für [Homosexuelle]. Ich bin gegen Homosexualität und nicht gegen die Menschlichkeit.“ Der Instagrammerin wird nachgesagt, LGBT+-Freunde zu haben, obwohl sie deren Identität missbilligt. „Tatsächlich habe ich viele schwule Fans!", bekräftigt sie.

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