Tschechischer Fußballspieler bekennt sich als schwul: „Ich will mich nicht länger verstecken“

Der tschechische Fußballspieler Jakub Jankto hat sich mit einem Video in den sozialen Medien geoutet. Der 27-jährige Jankto, der bei Sparta Prag und in der tschechischen Nationalmannschaft aktiv ist, erhält für sein Coming-out die volle Unterstützung seines Vereins. Damit ist er der einzige europäische Fußballspieler in der höchsten Spielklasse, der offen schwul ist.
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In dem Video sagt Jankto: „Wie jeder andere habe ich meine Stärken und Schwächen. Ich habe meine Familie. Ich habe meine Freunde. Ich habe einen Job, den ich seit Jahren so gut wie möglich mache. Mit Seriosität, Professionalität und Leidenschaft. Wie jeder andere möchte auch ich mein Leben in Freiheit leben. Ohne Ängste, ohne Vorurteile, ohne Gewalt, aber mit Liebe. Ich bin homosexuell und will mich nicht länger verstecken.“

Als Reaktion auf den Tweet mit dem Coming-out-Video bekunden Spieler, Vereine und Fußballverbände massiv ihre Unterstützung. Der Account der britischen Premier League schreibt: „Wir stehen zu dir Jakub, Fußball ist für alle da“. Der deutsche Fußballverein Schalke 04 sagt, Jankto habe unsere „volle Unterstützung“. Die UEFA nennt ihn eine „Inspiration“ für den europäischen Fußball.

Es ist selten, dass sich Profifußballer während ihrer Karriere outen. Bislang war der australische Profifußballer Josh Calvallo der einzige Spieler in der ersten Liga, der sich offen schwul geoutet hat. Der 17-jährige Jake Daniels, der in der ersten britischen Liga spielt, hat sich im Mai letzten Jahres geoutet. Das Coming-out von Jankto ist also einzigartig in der europäischen Spitzenklasse.

Dennoch ist Homophobie ein Problem, mit dem die Fußballverbände zu kämpfen haben. So gerieten beispielsweise die niederländischen Spieler Orkun Kökcü und Redouan El Yaakoubi in die Schlagzeilen, weil sie am Coming-out-Tag aus „religiösen Gründen“ keine Antidiskriminierungserklärung abgeben wollten. Die französische Nationalmannschaft wurde bei der letzten Fußballweltmeisterschaft der Männer kritisiert, als sie sich ebenfalls weigerte, eine solche Erklärung abzugeben, um die Kultur des Gastgeberlandes Katar zu „respektieren“.

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