Taiwan feiert die gleichgeschlechtliche Ehe während seines „allergrößten Gay-Pride Events“

In Taipeh, der Hauptstadt Taiwans, gingen schätzungsweise 200.000 Menschen auf die Straße, um ihren Gay-Pride zu feiern. Es war das erste Gay-Pride Event, seit der asiatische Inselstaat nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert hatte. Taiwan ist das einzige asiatische Land, in dem gleichgeschlechtliche Paare legal heiraten können.
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Die derzeitige progressive Regierung unterstützte das Gay-Pride Event. Diese Regierung verabschiedete das Gesetz zur Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe, nachdem das oberste Gericht das Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe für verfassungswidrig befunden hatte. Seit Mai haben schon über 2100 gleichgeschlechtliche Paare den Bund fürs Leben geschlossen, wie die Zahlen der Regierung belegen.

Durch die enorme Anzahl an Menschen, die zusammen feierten, ist das diesjährige Gay-Pride Event in Taipei das bisher größte in Taiwan. Das taiwanesische Außenministerium schrieb auf seiner Facebook-Seite: „Wir hoffen, ihr habt alle gute Laune, denn das diesjährige Fest sollte nach der Verabschiedung des #SameSexMarriage-Gesetzes ein ganz besonderes sein. Über 200.000 Menschen aus der ganzen Welt werden erwartet!“

Der bekannteste schwule Aktivist Taiwans, Chi Chia-wei, sagte der Presseagentur Reuters, dass er sehr glücklich sei. „Früher waren wir besorgt und ängstlich, aber wir haben es geschafft und deshalb nehmen wir alle mit Freude an der Pride-Parade teil.“ Chi Chia-wei konnte die Parade und all die Regenbogenfahnen von seinem Balkon aus bestaunen. Er war die erste Person, die sich im nationalen taiwanesischen Fernsehen öffentlich outete. Später brachte Chi Chia-wei die Frage nach der Gleichstellung der Ehe vor das oberste Gericht.

Auf sozialer Ebene wird Homosexualität in Taiwan jedoch im Allgemeinen nicht akzeptiert. Im Jahr 2018 erzwangen die Bürger ein Referendum als Reaktion auf die Aussicht auf eine gleichgeschlechtliche Ehe. Bei diesem Referendum stimmte die Mehrheit gegen die Legalisierung, was die Regierung dazu veranlasste, die gleichgeschlechtliche Ehe durch ein anderes Gesetz umzusetzen.

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