STORM3 & JENS

Der Autor dieses Artikels muss gestehen, dass es ihn schon etwas kribbelt, dieses Projekt in Grund und Boden zu schreiben ...
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Der Disco-Hit „Go West“ der Village People wurde 1993 zum Eurodance-Welterfolg für die Pet Shop Boys

Der Autor dieses Artikels muss gestehen, dass es ihn schon etwas kribbelt, dieses Projekt in Grund und Boden zu schreiben. Sollen das die neuen Village People werden?

Die Idee, eine Boygroup bzw. eine Männer-Macho-Kirmesband, speziell für den schwulen Markt zusammenzustellen, ist so neu nicht. Das funktionierte bei Village People in den 1970ern und frühen 1980ern – und der Mainstream hat es trotz Liedern wie „Macho Man“, „YMCA“ und „In the Navy“ nicht geschnallt. Das ging danach aber immer schief.

Die Village People spielten mit schwulen Klischees und Wörtern – und die heterosexuelle Mehrheit klatschte einfach nur erfreut mit

Man will als LGBTIQ* ja keine Klischees unterstützen, die der Mainstream vermarktet. Queere Emanzipation in der Musik funktioniert eben durch den Willen, etwas Neues zu entdecken, Eigenes auszuleben. Frei zu sein von Erwartungen und Stereotypen. Außerdem war dann in fast jeder bekannten Boyband mindestens ein Bandmitglied queer (Caught in the Act, Boyzone, Tokio Hotel ...). Der Bedarf war also nicht da, an Stars, die für Geld Klischees vereinen und dann das machen, was die Plattenfirma von ihnen wünscht.

Aber Jens Geerts, Devon Donovan, Patrick la Lau und Koen van der Heide von STORM3 wollen das anders machen. Ihr Lied – im Original von der Girlgroup Fifth Harmony –  „That's My Girl“ sei „eine Ode an Trans*, Dragqueens und Lesben“. Eine Hymne an alle, „die etwas durchmachen und sich wieder aufrappeln mussten“. In der Tat kann die heterosexuelle Mehrheit es kaum bis gar nicht nachvollziehen, wie schwer es ist, dazu zu stehen, wenn man 13 oder 14 Jahre jung ist und merkt, anders zu sein.

Gar nicht sooo schlecht: STORM3.

Zurück zum Lied: Das Stück ist gut geworden, dass alle nicht die größten Stimmen haben, macht die Produktion mehr als wett.

Die Optik ist auf den ersten Blick natürlich furchtbar. ABER: Es ist eben die Neuinszenierung eines der bekanntesten Bilder für Frauen-Power: Die Arbeiterin, die ihre Muckis zeigt.

Geschmackssache. Insgesamt: gut.

soundcloud.com/storm


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