Malaysia: Homosexuelle Männer erhalten nach privater Party Prügel- und Gefängnisstrafe

In Malaysia wurden jüngst vier homosexuelle Männer verprügelt, weil sie versuchten, „Geschlechtsverkehr wider die Ordnung der Natur“ zu haben. Die Männer werden darüber hinaus für sechs Monate inhaftiert und erhalten eine Geldstrafe. Sieben weitere Männer warten noch auf eine Verhandlung. Die Festnahmen erfolgten, als die Männer auf derselben „privaten Party“ erwischt wurden.
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Menschenrechtsaktivisten verurteilen die Prügelstrafe: „Diese bösartigen Strafen gegen LGBT+ sind die eigentlichen Verbrechen, die hier begangen werden“, sagte Shamini Darshni Kaliemuthu, Geschäftsführer von Amnesty International Malaysia. Die Organisation bezeichnet die Prügelstrafe zudem als eine „schreckliche Warnung“ an alle Zugehörigen der LGBT+-Community in Malaysia.

Die Männer wurden festgenommen, nachdem die Polizei über eine Chat-App von ihrer diskreten Party erfahren hatte. Angeblich stürmten sie die eben diese Party schließlich mit fünfzig Polizeibeamten. Die elf verhafteten Männer werden vom Scharia-Gericht verurteilt. Vier von ihnen wurden bereits mit der Prügelstrafe bestraft.

Amnesty International ruft dazu auf, die anderen Männer umgehend freizulassen, „bevor sie die gleiche ungerechtfertigte Behandlung erfahren.“ Darshni Kaliemuthu fügte zudem hinzu: „Malaysia sollte ein gesellschaftliches Umfeld schaffen, in dem Zugehörige der LGBTI-Community frei von Diskriminierung sind und unschuldige Menschen nicht gefangen und geschlagen werden.“

Malaysia hat zwei Rechtssysteme: Zivilrecht und Scharia-Recht. Homosexualität ist unter beiden Rechtssystemen illegal. Im vergangenen Jahr wurden zwei Frauen, die angeblich sexuellen Kontakt miteinander hatten, ebenfalls verprügelt. Angesichts der Umstände in Bezug auf LGBT+-Rechte ist es somit nicht verwunderlich, dass gleichgeschlechtliche Ehen in Malaysia ebenfalls illegal sind. Im Juni sagte der Premierminister hierzu, dass er die gleichgeschlechtliche Ehe „nicht verstanden“ habe.

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