Kinderbuch 'King & King' sorgt für Kontroverse in Taiwan

Das Buch „King & King“ hat für Aufsehen gesorgt, nachdem das Kinderbuch von der Regierung in ein Leseprogramm aufgenommen worden war. Das Bilderbuch von Linda de Haan und Stern Nijland wird von den Konservativen in Taiwan als „Gehirnwäsche" bezeichnet. Grund für die Aufregung: Im Buch verliebt sich der Prinz in einen anderen Prinzen.
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Der Bilderbuch King & King handelt von einem Kronprinzen. Wenn der Kronprinz König des Landes werden will, muss er zunächst heiraten. Seine Mutter, die Königin, möchte sich in den Ruhestand zurückziehen, also schließt sie sich der Suche nach einer Prinzessin an, die ihr Sohn heiraten kann. Es stellt sich jedoch heraus, dass der Prinz keine Prinzessin heiraten will. Stattdessen verliebt er sich in einen anderen Prinzen.

Die Gegner *innen in Taiwan meinen, dass Buch versuche den Wert der heterosexuellen Ehe zu untergraben. Der Sprecher einer Gruppe gegen die gleichgeschlechtliche Ehe bat die Regierung, das Buch aus dem Programm zu nehmen. „Das Buch hilft Kindern, Unterschiede zu erkennen und zu respektieren. Darüber hinaus hilft es, eine vielfältige Gesellschaft zu fördern", so die Reaktion des Bildungsministeriums auf die Bitte.

Der Autor Stern Nijland reagierte mit Enttäuschung auf den Aufruhr: "Wir glauben an die Rede- und Diskussionsfreiheit. Es tut uns für die Kinder leid. Sie wollen nur ein Buch lesen, aber dafür werden sie von ihren Eltern bestraft. In der Schule müssen die Eltern den Lehrern vertrauen. Wenn die Eltern eine Schule wählen, sorgen die Lehrer dafür, dass die Kinder lernen, was die Schule für wichtig hält.“

Das illustrierte Kinderbuch wurde im Jahr 2000 veröffentlicht, ein Jahr bevor die gleichgeschlechtliche Ehe in den Niederlanden legalisiert wurde. Seitdem ist das niederländische Kinderbuch in Polen, Tschechien, Spanien und Amerika erschienen. Auch in Tschechien und in Amerika sorgte das Buch für viel Aufsehen. Im Jahr 2004 erschien eine Fortsetzung des Buches mit dem Titel „König & König & Familie". In dieser Fortsetzung adoptieren die beiden Könige eine Tochter.

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