Die UNO weist Mitgliedsstaaten an, die Rechte von LGBT+ trotz der Pandemie zu schützen

Die Vereinten Nationen weisen die Mitgliedsländer an, COVID-19 nicht als Ausrede zu verwenden, um Angelegenheiten bezüglich LGBT+-Rechte zu umgehen. Die Länder müssen sich darüber im Klaren sein, dass die LGBTQI+-Community im Zuge dieser Pandemie besonders gefährdet sein könnte und es wird deshalb strikt erwartet, dass diese Gruppe nun nicht verstärkt diskriminiert wird. Diese Anweisungen kamen von Michelle Bachelet, der Hohen Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte.
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Laut Gay Star News bezog sich Bachelet hierbei vor allem auf Ungarn, wo der aktuelle Ausnahmezustand offenbar missbraucht würde, um zu verhindern, dass Transgender in offiziellen Dokumenten ihr Geschlecht legal ändern dürfen. Bachelet warnt auch vor „einer Zunahme der homophoben und transphoben Rhetorik“. Sie sagt hierzu: „LGBTI-Menschen wurden zuvor schon für von Menschen verursachte und auch natürliche Katastrophen verantwortlich gemacht, und es gibt vereinzelte Berichte darüber, dass dies nun auch im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie passiert.“ Mehrere religiöse Oberhäupter haben in den vergangenen Wochen Erklärungen abgegeben, in denen sie u.a. die LGBT+-Community beschuldigen, die Corona-Pandemie ausgelöst zu haben.

Bachelet betont ferner, dass aktuell die Fälle von häuslicher Gewalt zunehmen würden und zwar vor allem auch gegen LGBT-Jugendliche: „Aufgrund der Stay-At-Home-Einschränkungen, stecken viele LGBTI-Jugendliche in feindlichen Umgebungen mit verständnislosen Familienmitgliedern oder Mitbewohnern fest. Dies kann zu häufigeren Gewaltanwendungen führen sowie ihre Angst und Depression erhöhen.“

Die Botschaft der Vereinten Nationen an alle Länder ist klar: „Angesichts überlasteter Gesundheitssysteme kann die Behandlung von LGBTI-Personen unterbrochen oder benachteiligt werden, einschließlich HIV-Behandlung und -Tests, hormoneller Behandlung oder Behandlungen zur Bestätigung des Geschlechts für Transgender. Entscheidungen über die Reduzierung von Diensten sollten medizinisch fundiert und datengesteuert sein und keine Vorurteile gegenüber LGBTI-Personen widerspiegeln.“

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