Verhaftete LGBT+-Ugander nach 50 Tagen wieder freigelassen

Eine Gruppe von 19 ugandischen LGBT+ wurde nun aus dem Gefängnis entlassen, nachdem sie wegen „Verstoßes gegen die Corona-Maßnahmen“ festgenommen worden waren. Die Verhafteten, die alle in derselben Unterkunft lebten, durften das Gefängnis nun verlassen, nachdem die ugandische Staatsanwaltschaft die Anklage gegen sie fallen gelassen hatte.
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Diese Entscheidung erfolgte auf Druck verschiedener Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch. Die Vereinten Nationen hatten auch Bedenken hinsichtlich der Verhaftung der Gruppe geäußert. Nach Angaben dieser Organisation hatten die ugandischen Behörden die Corona-Krise angeblich als Vorwand benutzt, um Minderheiten zu diskriminieren.

„Es ist die richtige Entscheidung für die DPP, die Anklage zurückzuziehen, da es sich um eine gezielte Verhaftung mit erfundenen Anklagepunkten handelte“, sagte Patricia Kimera gegenüber der Presseagentur Reuters. Kimera ist eine Anwältin des Human Rights Awareness and Promotion Forum (HRAPF), die die Gruppe im Klageverfahren vertreten hat.

Kimera sagt weiterhin, sie sei besorgt über die Gesundheit einiger Mitglieder der Gruppe, die fast 50 Tage lang eingesperrt war. Sie seien sehr schwach und zeigen Malaria und Typhus Symptome. Außerdem hätten Gruppenmitglieder, die mit HIV leben, während ihrer Haft keine Medikamente erhalten.

Die Gruppe lebte in einem Obdachlosenheim für LGBT+. Im März wurden sie verhaftet und, wie in einem aufgetauchten Video zu sehen ist, mit Stöcken geschlagen und öffentlich gedemütigt.

Uganda ist bekannt für seine feindselige Haltung gegenüber LGBT+. So schlug ein Minister zum Beispiel vor, Homosexualität mit der Todesstrafe zu bestrafen. Außerdem wurde im vergangenen Jahr ein LGBT+-Aktivist mit einer Machete ermordet.

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