USA: Polizei eröffnet Feuer auf Schwulenbar, welche Wasserflaschen an Demonstranten verteilte

Die Polizei im US-Bundesstaat North Carolina gab am Montagabend (1. Juni) auf eine Schwulenbar Schüsse ab, nachdem sie einen anonymen Hinweis erhalten hatte, dass die Bar an Demonstranten Wasserflaschen austeilte. Der Clubbesitzer hatte während der aktuellen BLM-Proteste einen Erste-Hilfe-Posten eingerichtet.
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Dies wird von der lokalen Zeitung The News & Observer berichtet. Der Besitzer der Bar, Tim Lemuel, beschloss, in dieser Nacht in seinem Geschäft zu bleiben, da Vandalen in der Nacht zuvor Fenster eingeschlagen und ein „weißes Kraftsymbol“ auf das Grundstück gemalt hatten.

Da Lemuel ohnehin die ganze Nacht wach bleiben wollte, richtete er auf dem Parkplatz vor seiner Bar einen Erste-Hilfe-Posten für BLM-Demonstranten ein. Er sagte, er verteilte Wasse rund Müsliriegel und half zudem Demonstranten, die Pfefferspray oder Tränengas in die Augen bekommen hatten.

Nach ungefähr sieben Stunden, wurde der Barbesitzer schließlich von Polizisten zur Rede gestellt. Sie riefen Lemuel und den anderen Leuten am Erste-Hilfe-Posten wiederholt „Geht raus!“ zu. Und obwohl Lemuel antwortete, dass es seine eigen Bar sei, riefen die Beamten weiterhin: „Raus! Ihr wurdet gewarnt!“ Dann sind mehrere Schüsse zu hören. „Das Spiel ist vorbei. Geht raus!“, ruft ein Offizier nach den Schüssen. Seht euch das Video dazu hier an.

Der Barbesitzer ist nicht zufrieden damit, wie die Polizei mit der Situation umgegangen ist. Er sagte: „Während dieser sieben Stunden hatten sie (die Polizei) viele Chancen, vorbeizukommen, um zu prüfen, was los war, und ihre Bedenken auszudrücken Aber sie haben sich entschieden, das nicht zu tun und statt dessen direkt nach ihren Waffen gegriffen.“

Der Erste-Hilfe-Posten sollte die Proteste gegen Polizeibrutalität und Rassismus unterstützen, die sich nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd durch einen Polizisten in den USA ausbreiteten. Die Verhaftung des unbewaffneten afroamerikanischen Mannes endete tödlich, nachdem ein weißer Polizist sein Knie minutenlang in seinen Nacken gedrückt hatte.

Mit Beginn des American Pride Month Juni widmen verschiedene Organisationen der Position schwarzer LGBT+-Personen in diesem Jahr besondere Aufmerksamkeit. So unterzeichnete zum Beispiel eine Vielzahl von Organisationen einen offenen Brief, in dem sie ihre Unterstützung für die Black Lives Matter-Bewegung zum Ausdruck brachten. Das Stonewall Inn, Schauplatz massiver Proteste gegen homo- und transphobe Polizeibrutalität im Jahr 1969, organisierte zudem ein Sondertreffen zu Gewalt und Rassismus gegen afroamerikanische Transgender. Darüber hinaus betonen viele Organisationen die führende Rolle der schwarzen LGBT+-Gemeinschaft während des Stonewall-Aufstands.

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