COVID-19 verhinderte die Durchführung der Warschauer Equality Parade 2020. Dies war der Grund für den von fünfzig Diplomaten unterzeichneten Brief. „Wir wollen dennoch ein Bewusstsein für die LGBT+-Community in Polen schaffen, die vor vielen Herausforderungen steht“, heißt es in dem Schreiben.
Der Brief bezieht sich auch auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. „Das Ignorieren der Regeln, die Teil der Europäischen Union und des Europarats sind, ist falsch. Diese Regeln müssen eingehalten werden, um die Bürger vor Gewalt und Diskriminierung zu schützen und Chancengleichheit zu gewährleisten.“
Um die Diskriminierung in Polen zu beenden, wollen fünfzig Länder nun zusammenarbeiten, um ein Umfeld ohne Diskriminierung und mit gegenseitiger Akzeptanz in Polen zu schaffen. Der Brief schließt mit einem Lob für die harte Arbeit, die die LGBT+-Community bereits im Land geleistet hat. Diplomaten aus Ländern wie den Niederlanden, Spanien, Schweden, Belgien, Südafrika und Israel haben den Brief unterschrieben. Der vollständige Brief kann hier gelesen werden.
Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki antwortete einen Tag später auf den Brief und erklärte sich damit einverstanden, dass jeder Mensch Respekt verdient. Dennoch weigerte er sich zuzugeben, dass Polen dies der LGBT+-Gemeinschaft aktuell verweigert. „Niemand muss uns Toleranz beibringen. Toleranz liegt in der polnischen DANN,“ sagte der Premierminister.