Kamerun: Transfrauen nach Haftentlassung gewalttätig entkleidet und geschlagen

Erst seit einem Monat sin die beiden Transfrauen, die Anfang des Jahres in Kamerun wegen „Homosexualität“ inhaftiert wurden, wieder frei. Doch nach der traumatischen Zeit im Gefängnis wurden sie erneut Opfer von Gewalt.
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Eine Gruppe von Männern griff Shakiro und Patricia an, indem sie sie aus einem Taxi zerrten. Die beiden Frauen erhielten Morddrohungen, sie wurden gewaltsam entkleidet und die Männer schlugen 30 Minuten lang weiter auf sie ein. „Ich musste so tun, als wäre ich tot“, sagte Shakiro gegenüber Human Rights Watch, „nur so konnte ich überleben.“

Shakiro und Patricia waren bereits in den Nachrichten, nachdem sie wegen „Homosexualität“ inhaftiert worden waren. Dort sollen sie geschlagen und bedroht worden sein.

Auf Druck von Menschenrechtsorganisationen konnten die beiden ihren Prozess außerhalb der Gefängnismauern abwarten, aber auch dort sind sie nicht sicher. Ein Video des Vorfalls verbreitete sich schnell im Internet.

Die beiden Frauen haben Anzeige gegen die Angreifer erstattet, glauben aber laut Human Rights Watch wenig an einen guten Ausgang der Anklage. Homo- und Transphobie sind in dem afrikanischen Land an der Tagesordnung. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation hat die Zahl der Vorfälle in diesem Jahr dramatisch zugenommen. Bisher sollen 27 Personen wegen Homosexualität oder Nichteinhaltung der Geschlechternormen festgenommen worden sein. Manche seien sogar anal untersucht worden.

Shakiro und Patricia werden am 14. September ihr endgültiges Urteil erfahren. Human Rights Watch fordert die kamerunische Regierung auf, den beiden Transfrauen einen fairen Zugang zur Justiz zu gewähren.

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