Indonesien: Schwules Paar 77 Mal öffentlich ausgepeitscht

Jüngst wurden zwei schwule Männer mit einem Stock öffentlich ausgepeitscht. Sie erhielten 77 Peitschenhiebe. Ihr Vergehen? Einvernehmliche Sex miteinander. Dies ist nach dem Scharia-Gesetz in der Region Aceh verboten. Menschenrechtsorganisationen sowie der indonesische Präsident Joko Widodo fordern die Abschaffung dieser Form der Bestrafung. Die öffentliche Auspeitschung wird jedoch immer noch weitgehend vom acehnischen Volk unterstützt.
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Die Nachrichtenagentur AP meldet, dass das Paar (27 und 29 Jahre alt) im vergangenen November in ihrer Wohnung festgenommen wurde, nachdem Nachbarn den Verdacht geäußert hatten, dass sie eine Beziehung haben. Der Vermieter brach in ihre Wohnung ein und fand die beiden Männer nach Angaben der örtlichen Polizei dort halbnackt vor. Beide Männer wurden dann von einem Scharia-Gericht zu 80 Stockhieben verurteilt. Schließlich erhielten sie jeweils „nur“ 77 Hiebe, um so die Zeit zu kompensieren, die sie bereits in Haft verbracht hatten.

Berichten zufolge flehten die Männer, dass die Auspeitschung beendet wird. Die grausame Bestrafung wurde auf halbem Weg gestoppt, damit sie etwas Wasser trinken konnten. Die Mutter eines der Männer fiel beim Anblick der Folter ihrer Söhne in Ohnmacht. Die Beamten bestanden aber darauf, dass jeder Hieb ausgeführt werden sollte.

Ein Scharia-Code erlaubt maximal 100 Hiebe für ein „Moralvergehen“. Dazu gehören schwuler Sex, Betrug, Glücksspiel, Trinken, enge Kleidung bei Frauen und wenn Männer das Freitagsgebet auslassen. Die Region Aceh im nördlichsten Teil der Insel Sumatra ist der einzige Teil Indonesiens, der Homosexualität offiziell als Straftat kennzeichnet, wenn auch Vorurteile, Mobbing und Dikriminierung gegen LGBT+ nach wie vor im ganzen Land weit verbreitet sind.

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