USA: Eine halbe Millionen Dollar Abfindung nach homophober Polizeibrutalität

Ein schwuler Mann aus Palo Alto, Kalifornien, konnte sich nun mit den örtlichen Behörden auf eine Abfindung von 572.500 Dollar einigen, nachdem Polizeibeamte während seiner Festnahme übermäßige Gewalt gegen ihn angewendet hatten. Ein Video der Festnahme zeigt Polizisten, die sich über die Sexualität des Klägers lustig machen. Alle Mitglieder der Polizei von Palo Alto müssen im Rahmen dieses Vergleichs zudem an einem LGBT+-Rechte-Training teilnehmen.
Twitter Icon Facebook Icon Teile diesen Artikel

Das Opfer, Gustavo Alvarez, verklagte Palo Alto und die örtliche Polizei wegen der Verletzung seiner Bürgerrechte. Nach acht Monaten erreichten er und die Stadt nun eine Einigung, wie The Mercury News berichtet.

Gemäß seiner Klage traten die Polizisten seine Haustür nieder und zerrten ihn zu seinem Auto, wo sie seinen Kopf gegen die Windschutzscheibe seines Autos knallten. Die Beamten verhafteten ihn, weil er ohne gültigen Führerschein gefahren war, aber Alvarez behauptet, er sei wegen seiner sexuellen Orientierung festgenommen worden. Er sagt, er sei „verspottet, verhöhnt und gedemütigt“ worden, weil er schwul ist.

Alvarez verfügt über ein Strafregister, das Verurteilungen wegen Diebstahls, Trunkenheit am Steuer und Einbruch enthält. Die Stadt und die Polizei geben an, die Klage nun beigelegt zu haben, um „die Belastung und die Kosten für Rechtsstreitigkeiten auf ein Minimum zu begrenzen.“ In einer Erklärung der Stadt wird die große Mehrheit der Behauptungen von Alvarez allerdings scharf angefochten und Bedenken hinsichtlich seines kriminellen Verhaltens geäußert. „Die Stadt ist der Ansicht, dass diese Lösung im besten Interesse aller Beteiligten ist,“ heißt es in der Erklärung zudem.

Ein von The Mercury News veröffentlichtes Video der Verhaftung zeigt die Polizisten, die sich über Alvarez sexuelle Orientierung lustig machen. „Er ist schwul“, lachen sie wiederholt.

 

Die Anklage gegen Alvarez wurde mangels Beweisen abgewiesen. „Dieser Fall wird die Kultur in der Abteilung nicht über Nacht ändern“, sagte der Anwalt von Alvarez zum Verlauf der Verhandlungen. „Aber diese Einigung ist definitiv ein Anfang. Sie sendet eine Nachricht an jeden dieser Polizisten, dass es ein Problem gibt und es an der Zeit ist, es jetzt zu ändern.“

Twitter Icon Facebook Icon Teile diesen Artikel

Empfohlene Artikel