Spanien: Zahl der Parlamentssitze der Anti-LGBT Partei Vox verdoppelt; PSOE bleibt stärkste Partei

Die rechtspopulistische Partei Vox ist der große Gewinner der spanischen Parlamentswahlen am vergangenen Sonntag. Es gelang der Partei, die Anzahl ihrer Sitze zu verdoppeln: Sie stieg von 24 auf 52 der insgesamt 350 Sitze. Vox ist bekannt für ihre Abneigung gegenüber der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung für Abtreibung und die gleichgeschlechtliche Ehe. Die sozialistische Partei (PSOE) bleibt nach wie vor die stärkste Partei, hat aber keine Mehrheit.
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Die Parlamentswahlen am vergangenen Sonntag waren bereits die vierten innerhalb von vier Jahren, um den politischen Stillstand in Spanien zu überwinden. Sowohl der linke als auch der rechte Block erhielten keine Mehrheit, was es schwierig machen wird, die politische Sackgasse zu überwinden.

Das Wachstum der rechtspopulistischen Partei Vox ist bemerkenswert, da die Partei bei den Wahlen im April nur 24 Sitze gewonnen hatte. Die Partei ist gegen die gleichgeschlechtliche Ehe, obwohl Spanien im Jahr 2005 nach den Niederlanden und Belgien das dritte Land der Welt war, das die gleichgeschlechtliche Ehe legalisierte. Die Partei ist zwar für eine bürgerliche Partnerschaft, lehnt jedoch häufig LGBT+-Symbole ab. Vox äußerte sich beispielsweise gegen die „Ausweitung“ der Pride-Veranstaltungen und die staatliche Finanzierung dieser Aktivitäten. Darüber hinaus ist die Partei gegen die Möglichkeit der Adoption von Kindern für gleichgeschlechtliche Paare und plädiert zudem dafür, den Namen eines LGBT+-Rechtsaktivisten auf einem Platz in Madrid zu streichen.

Der derzeitige Ministerpräsident Pedro Sánchez forderte angesichts der drei verlorenen Sitze seiner Partei (jetzt noch 120), die anderen Parteien dazu auf, sich zusammen zu schließen. „Auf die eine oder andere Weise werden wir eine fortschrittliche Regierung bilden und den politischen Stillstand aufheben. Wir rufen alle politischen Parteien dazu auf, mit Ausnahme derer, die gegen das Zusammenleben arbeiten und für den Hass eintreten“, sagte Sanchez laut Reuters.

Der Parteivorsitzende von Vox, Santiago Abascal, wurde von mehreren anderen europäischen rechten Parteivorsitzenden, wie der französischen Marine Le Pen, beglückwünscht, die seine „beeindruckende Oppositionsarbeit“ lobten. Der niederländische Politiker Geert Wilders postete zudem ein gemeinsames Foto von ihm und Abascal und gratulierte ihm und seiner Partei.

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