RFSL-Mitarbeiter wegen Vergewaltigung junger LGBT+-Flüchtlinge zu vier Jahren Haft verurteilt

Ein Mitarbeiter der größten LGBT+-Rechtsorganisation in Schweden wurde am 15. April zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, weil er junge LGBT+-Immigranten ohne Pass seit 2019 arglistig getäuscht, vergewaltigt und sexuell bedroht hatte. Als Druckmittel liess er sie glauben, dass er eine entscheidende Rolle beim Erfolg ihrer Asylverfahren innehabe.
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Ein 56-jähriger Mann in Stockholm wurde zu vier Jahren Haft verurteilt, weil er sechs junge Asylsuchende ohne Papiere vergewaltigt und vier weitere sexuell belästigt hatte. Der 25-jährige Samuel beschreibt beispielsweise einer schwedischen Zeitung, wie der Angestellte die Tür abschloss und die Fenster abdeckte, woraufhin er ihn zwang, ungeschützten Sex mit ihm zu haben.

Die Aufgabe des Mitarbeiters bestand darin, Einwanderer über Safer Sex und Verhütungsmittel zu informieren. Er wurde auch engagiert, um den jungen Asylsuchenden beim Kontakt mit den schwedischen Behörden zu helfen. Der „Aktivist“ nutzte seine Position, um diese jungen Männer in die Irre zu führen und sie glauben zu machen, dass die Verweigerung des Sex mit ihm zu Problemen mit der Einwanderungsbehörde führen könnte und dass sie möglicherweise deswegen aus dem Land abgeschoben werden würden.

Bei der Gerichtsverhandlung waren Freiwillige von RFSL anwesend. Sie bestätigten, dass der Verdächtige einige Klienten auch nach der Arbeitszeit getroffen habe. Der ehemalige Mitarbeiter wurde zu vier Jahren Haft verurteilt und muss jedem Opfer eine Geldstrafe zahlen. Nach der Verurteilung drängten sechs weitere Opfer auf Anklage. Der Mann selbst bekannte sich zu diesen Fällen aber nicht schuldig.

RFSL setzt sich seit 70 Jahren für die Rechte von LGBT+-Personen in Schweden ein. Es gibt 34 lokale Abteilungen, in denen Aktivisten an Schulen, Kliniken und Unternehmen Kurse zu den Rechten von LGBT+-Personen anbieten. Die Organisation berät auch die Regierung. RFSL hatte Kenntnis von den Vorwürfen, behauptet jedoch, diese auf Ersuchen der Opfer erst später an die Behörden weitergegeben zu haben. In einer Erklärung auf ihrer Website gibt die Organisation an, sofort eine interne Untersuchung eingeleitet zu haben.

Der ehemalige Mitarbeiter wurde später im Rahmen der externen Untersuchung im Jahr 2020 ebenfalls suspendiert. Darüber hinaus wir in der Erklärung die Empörung der Organisation über die Ereignisse betont. „RFSL und RFSL Stockholm verurteilen alle Formen von Missbrauch. RFSL ist eine Organisation, die auf Werten basiert und alle LGBTQI-Menschen schützt und unterstützt, die Gewalt, Bedrohungen und Hass ausgesetzt sind.“

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