Razzia in schwulenfreundlicher Bar in Uganda: 120 Personen verhaftet, 67 angeklagt

In der ugandischen Hauptstadt Kampala überfiel die Polizei eine Bar, die eigentlich als schwulenfreundlich bekannt ist. Nach Angaben der Polizei fand die Razzia statt, weil „verbotene Mittel“ geraucht wurden. Menschenrechtsorganisationen bezeichnen die Razzia als einen weiteren Angriff auf die LGBT+-Community in dem ostafrikanischen Land.
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Am vergangenen Sonntagabend drang die Polizei in die Ram Bar im Zentrum von Kampala ein. Laut einem Polizeisprecher wurde die Razzia durchgeführt, weil angeblich illegale Substanzen geraucht wurden. Laut BBC wurden in der Bar Opium und Cannabis gefunden.

Der Aktivist Sean Mugisha sagte gegenüber Voice of America aus, dass am Sonntagabend ein Gesundheitstreffen in der Bar abgehalten wurde. Ihm zufolge ist die Ram Bar der einzige sichere Ort für die LGBT+-Community in der ugandischen Hauptstadt. „Ich denke, es ging ganz um die Einschüchterung der LGBT-Community“, sagte Frank Mugisha, Präsident von Sexual Minorities Uganda. Laut Mugisha beruhen die Verhaftungen auf erfundenen Anschuldigungen. „Ich denke nicht, dass alle der 120 Festgenommenen öffentlich rauchten.“, führte er weiterhin aus.

67 der 120 festgenommenen Personen werden nun wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ angeklagt. Anwältin Patricia Kimera teilte der Associated Press mit, dass jeder Angeklagte bis zu einem Jahr inhaftiert werden kann. Die Polizei bestreitet, dass es sich bei der Razzia um eine Aktion gegen die LGBT+-Community handelte.

Homosexualität ist in Uganda illegal und wird mit lebenslanger Haft bestraft. Während im vergangenen Monat die Pläne zur Einführung der Todesstrafe für Homosexualität zurückgezogen wurden, wurden dennoch 16 Zugehörige der LGBTQI-Commuity festgenommen und einer Analuntersuchung unterzogen.

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