Österreich: Katholische Kirchen hissen in Solidarität mit gleichgeschlechtlichen Paaren Regenbogenfahnen

Geistliche in Österreich sind mit der jüngsten Erklärung des Vatikans nicht einverstanden. Im vergangenen Monat schrieb der Vatikan, dass „sündige“ gleichgeschlechtliche Beziehungen nicht von Priestern gesegnet werden können. Um ihre Uneinigkeit zu betonen, schmückten katholische Kirchen ihre Türme nun mit Regenbogenfahnen.
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Die Regenbogenfahne zu hissen war eine klare Ansage der Kirchen, um ihre Solidarität mit gleichgeschlechtlichen Paaren auszudrücken. Dies war eine Entscheidung von Hunderten von Priestern in Österreich. Zusammen bilden sie die „Priesterinitiative“, eine Bewegung zur Reform der Kirche.

„Wir sind mit diesem veralteten Standpunkt nicht einverstanden,“ so Pastor Erich Baldauf. Der Kardinalerzbischof von Wien, Christoph Schönborn, gab ebenfalls an, dass er mit der Einstellung des Vatikans nicht zufrieden sei. Toni Faber, Priester des Wiener Stephansdoms, schlug heftiger auf den Vatikan ein als seine Kollegen: „Wenn ich den Auftrag hätte, mit zwei Textseiten den größtmöglichen Schaden für die Kirche auszulösen, dann würde ich genau so einen Brief schreiben, wie ihn die Glaubenskongregation jetzt verfasst hat“,  sagte er in der Zeitschrift Profil.

Öffentliche Meinungsumfragen zeigen, dass die österreichische Gemeinschaft die Emanzipation und die gleichgeschlechtliche Ehe in großem Maße unterstützt. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass insgesamt 64% gegen die Entscheidung des Vatikans sind. Gleichgeschlechtliche Ehen sind in Österreich erst seit 2019 legal.

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