Litauische Homophobe übermalen Regenbogenzebrastreifen schwarz

Eine Gruppe litauischer Homophober verursachte einen Stau, weil sie das Bedürfnis verspürten, einen Regenbogen-Zebrastreifen schwarz zu übermalen. Ausgestattet mit Farbsprühdosen schwärzten sie die Regenbogenfahne Zentimeter für Zentimeter.
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Den Regenbogen-Zebrastreifen in der litauischen Hauptstadt Vilnius gibt es seit 2018, doch in der jüngst entflammten Debatte um LGBT+-Akzeptanz, wurde er zum nächsten Angriffspunkt.

In einem sich schnell verbreitenden Social Media-Video sind zwei Männer in gelben Westen zu sehen, die den Verkehr aufhalten, während sie mit Sprühdosen schwarze Farbe auf den Zebrastreifen auftragen. Zwei Passanten scheinen dann sogar anzuhalten, um den Männern zu helfen, den Regenbogenüberweg so schnell wie möglich von der Straße verschwinden zu lassen. Eine Frau lässt sich nicht einmal von ihren zentimeterhohen roten Stöckelschuhen davon abhalten hektisch beim Sprüheinsatz zu unterstützen.

Die Zerstörung des Pride-Fußgängerüberwegs sorgt für empörte Reaktionen in der Hauptstadt Litauens. Ein Abgeordneter bezeichnet die Personengruppe sogar als „Terroristen“. Der stellvertretende Bürgermeister gelobt, den Zebrastreifen auf Kosten der Täter wiederherzustellen. Der Regenbogen-Zebrastreifen werde so bald wie möglich wiederhergestellt, sagt er dem litauischen Sender LRT. Er betont auch, dass die Standpunkte zu sozialen Fragen unterschiedlich sein können. „Wenn jeder anfängt, seine Standpunkte zu erkennen und nur danach zu handeln, was für eine Ordnung werden wir dann in der Gesellschaft haben? Diese Form des Handelns ist inakzeptabel und unzulässig.“

Auch der Bürgermeister hat auf die Situation reagiert. Ihm zufolge wurden die Farben der Kreuzung vor kurzem erst erneuert. „Es ist schade, dass sich Menschen über Zeichen aufregen, die den Respekt vor anderen symbolisieren.“

In Litauen sind LGBT+-Rechte ein sensibles Thema in der gesellschaftlichen Debatte. Wie in anderen osteuropäischen Ländern hat die Diskussion über gleiche Rechte für die LGBT+-Community einen Widerspruch zwischen „konservativen“ und „progressiven“ Ansichten geschaffen.

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