Linke Opposition in Polen ernennt schwulen Politiker zum Präsidentschaftskandidaten

Die linke Opposition im polnischen Parlament hat einen schwulen Politiker zum Präsidentschaftskandidaten gewählt. Robert Biedroń ist ein aktiver LGBT+-Aktivist und der Vorsitzende der Linkspartei Wiosna (deutsch Frühling). Während der bevorstehenden polnischen Präsidentschaftswahlen muss sich Biedroń gegen die Anti-LGBT+-Partei Prawo i Sprawiedliwość (PiS, deutsch Recht und Gerechtigkeit) zur Wehr setzen.
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Die Nominierung von Biedroń ist bemerkenswert: Die derzeitige polnische Regierung setzt sich aktiv gegen die sogenannte „LGBT+-Ideologie“ ein. Aufgrund der fortschrittlichen Position Biedrońs ernannten ihn die drei linken Parteien nun zu ihrem Präsidentschaftskandidaten. „Biedroń hat klare Ansichten zum säkularen Staat, zu sozialen Angelegenheiten, zur EU, zu Fragen der Freiheit, einschließlich Frauenfragen“, sagte Wlodzimierz Czarzasty, Vorsitzender der Demokratischen Linken Allianz (SLD), gegenüber der Presseagentur AFP. Der linke Präsidentschaftskandidat ist neben seinem Engagement als LGBT+-Aktivist auch dafür bekannt Atheistin, Feminist und pro Europa zu sein.

Biedroń begann seine politische Karriere als Polens erster offen schwuler Abgeordneter nach Jahren des Aktivismus. Jahre später, im Jahr 2014, wurde er sogar der erste offen schwule Bürgermeister des Landes, als er in ein Amt in einer nördlichen Stadt an der Ostsee gewählt wurde. Derzeit ist Biedroń Mitglied des Europäischen Parlaments.

Bei den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen im Mai muss sich Biedroń mit dem derzeitigen rechtsorientierten Kandidaten Andrzej Duda und der liberalen Małgorzata Kidawa-Błońska messen. Die Kampagne wird hart für Biedroń, da sowohl der rechte als auch der liberale Block im Parlament erheblich größer sind. Es gibt jedoch ein wenig Hoffnung: Biedroń hat es geschafft, die Wählerstimmenschwelle bei den Wahlen 2019 zu überschreiten, was den linken Parteien bei den vorherigen Wahlen nicht gelungen war.

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