Küssende Männer in Live-TV-Sendung gehen in Singapur viral

Im konservativen Singapur geht ein sehr außergewöhnlicher Moment in den sozialen Medien viral: zwei Männer küssen sich während einer Live-Übertragung, dies ist aber dort im Fernsehen verboten.
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Der Clip stammt aus einer Live-Übertragung der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele. In einem Café voller begeisterter Sportfans beschreibt ein Reporter ahnungslos die Atmosphäre, während zwei Männer leidenschaftlich ihre Liebe zeigen. Dass der Kuss absichtlich vor der Kamera stattfindet, erkennt man daran, dass einer der Männer mit einem schiefen Grinsen in die Linse blickt.

Der singapurische Fernsehsender wird darüber wahrscheinlich weniger erfreut sein: "LGBTQ+-Propaganda" ist in dem Stadtstaat verboten. Auch auf der Website des Senders, Channel News Asia, ist das Fragment nicht zu finden. Dennoch hat ein aufmerksamer Zuschauer den Live-Clip auf TikTok gepostet, der nun viral geht. In den Kommentaren wird die Aktion als "revolutionärer Schachzug" bezeichnet, und ein anderer schreibt: "Sein Gesicht am Ende! Er wusste, was er tat, und dafür lebe ich". Das Video kursiert auch auf der chinesischen Plattform Weibo.

Singapur ist sehr konservativ, wenn es um die Rechte von LGBTQ+ geht. Insbesondere sind Äußerungen über die Community in den regulären Medien streng verboten und werden laut The Guardian mit Pädophilie und Inzest gleichgesetzt. Laut der Zeitung ist dies einer der Gründe, warum sich immer mehr junge Menschen Plattformen wie YouTube und Streaming-Diensten zuwenden.

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