Jochen Schropp ist schwul und der Papst katholisch

Es gibt Coming-outs, die dauern etwas länger. Manche 39 Jahre. Schauspieler Jochen Schropp kämpfte laut Stern-Interview so lange damit, zu sich stehen zu können. Wirklich?

In der Szene ist die sexuelle Orientierung von Schropp lange bekannt, er verkehrt angstfrei und offen wirkend seit fast zwei Jahrzehnten auf schwulen Partys, in Bars und anderen Treffpunkten queerer (Sub)Kultur. Die nun in einer Vorabmeldung des Magazins Stern bekanntgewordenen Aussagen über einen langen Kampf mit der eigenen Identität wirken für Menschen, die Schropp als Teil der Szene kennen, boulevardesk übertrieben.

„Diese Scham, anders und nicht genug zu sein, begleitet mich bis heute.“ Jochen Schropp im Stern 25/18

Homophobie im Kulturbetrieb

Richtig ist, dass es für die Karriere von Schauspielern fast immer ein Wendepunkt ist, wenn die sexuelle Orientierung nicht den prädestinierten Rollenangeboten entspricht. Und zwar ganz klar nach unten. Hier reiht sich Schropp in eine nicht kleine Zahl von schwulen Schauspielern ein. Prominentestes Beispiel: Rupert Everett (im aktuellen blu Interview), der bis heute nicht müde wird, sein frühes Coming-out aus Karrieresicht zu verdammen. So berichtet dann auch Jochen Schropp im Stern-Interview über einen ersten Coming-out-Versuch vor vier Jahren, der unter anderem wegen Karrierebedenken seiner Agentur gescheitert sein soll. 

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